Der Oberbayer mag mitunter auf die Landschaft westlich des Lechs mit einigem Hochmut herabsehen, sie im schlimmsten Fall gar nicht als kulturell eigenständige Region wahrnehmen. Dass Schwaben, hier sei explizit jener Teil bedacht, welcher spätestens seit napoleonischen Zeiten zum heutigen Freistaat gehört, mehr ist als ein altbayerischer Appendix, führt in München vereinzelt immer noch zu Erstaunen. Dabei war es ein gebürtiger Weißenhorner, ein Schwabe mit Herz und Seele, der in den 1770er Jahren die ersten mundartlichen Gedichte in der Sprache seiner Heimat veröffentlichte. Mit Sebastian Sailer, dem späteren Prämonstratenserchorherren von Obermarchtal, fand die schwäbische Sprache Einzug in die religiöse Lyrik, unvergessen seine „Schwäbische Schöpfung“.
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