Die künstlerische Leitung der Bregenzer Festspiele bleibt in Frauenhand: Lilli Paasikivi heißt die neue Intendantin des Sommerfestivals am Bodensee. Die Finnin folgt Elisabeth Sobotka nach, die im Herbst 2024 die Staatsoper Unter den Linden in Berlin übernimmt. Das teilten die Bregenzer Festspiele am Mittwochnachmittag mit. Paasikivi, Jahrgang 1965, ist derzeit künstlerische Direktorin der Finnischen Nationaloper in Helsinki und wird ab der Saison 2025 für die Festspiele - gemeinsam mit dem kaufmännischen Leiter Michael Diem - verantwortlich sein.
Lilli Paasikivi leitet seit 2013 künstlerisch die Finnische Nationaloper. Dort war die Mezzosopranistin und Opernfreundin, die 1995 im Opernstudio Helsinki begonnen hatte, von 1998 bis 2013 als Solistin engagiert. „Damit hätte ich auch weitermachen können. Aber als ich die Gelegenheit erhielt, die künstlerische Leitung im eigenen Haus zu übernehmen, nutzte ich sie natürlich.“ Jetzt, nach 28 Jahren an einem Opernhaus, sei es Zeit für einen Wechsel. Gefragt nach ihrer Lieblingsoper, sagt die designierte Intendantin der Bregenzer Festspiele: „Ich mag besonders die großen Opern des 20. Jahrhunderts, beispielweise von Strauß und Korngold“.
Bregenzer Festspiele: Wer ist Intendantin Lilli Paasikivi?
Die 57-Jährige ist an internationalen Opern- und Konzerthäusern aufgetreten und hat mehrere Sommerfestivals in Finland mitgegründet. Profiliert hat sie sich durch die Verbindung innovativer Technologien mit klassischer Oper.
Die bisherige Intendantin Elisabeth Sobotka wird Bregenz im September 2024 Richtung Berlin verlassen und die Staatsoper Unter den Linden leiten. Sie bestimmte die künstlerischen Geschickte der Bregenzer Festspiele seit 2015. Zwei Gründe hat Sobotka zuletzt für ihre Zusage in Berlin genannt. „Ich wollte noch einmal an einem Haus mit eigenem Ensemble, Chor und Orchester arbeiten – und in einem Haus mit Ganzjahresbetrieb“, sagte sie im vergangenen Sommer. „Und ich liebe Berlin.“
Madame Butterfly: Wie waren die Bregenzer Festspiele 2021?
Die letzten Festspiele am Bodensee endeten mit Traumzahlen: Die Seeoper „Madame Butterfly“ war immer ausverkauft. Mehr als 165.000 Menschen sahen die Inszenierung der Puccini-Oper von Regisseur Andreas Homoki. Unter der Intendanz von Sobotka blieb das Festival mit seinem 27-Millionen- Euro-Jahresbudget eine gut geschmierte Kultur-Maschine.