
Wahrgenommen werden, Anerkennung, vielleicht sogar Ruhm: Davon träumen fast jede Künstlerin und jeder Künstler. Man arbeitet ja nicht nur vor sich hin, damit das eigene Lager prall gefüllt ist, man will zeigen, was man kann. Aber was tun, wenn die Galerien nichts von einem wissen wollen – und die Museen schon gleich gar nicht? Vergangenes Jahr hat die junge Kölner Künstlerin Danai Emmanouilidis eine Blaupause geliefert, wie das gehen kann. Sie hat unter einem Pullover eines ihrer Bilder in die Bundeskunsthalle in Bonn geschmuggelt. Und erst als die Sonderausstellung dort abgebaut wurde, fiel den Verantwortlichen auf, dass sich die Ausstellung im Verlauf um eine Arbeit vergrößert hatte. Die Bundeskunsthalle wollte wissen von wem, Emmanouilidis meldete sich, und das Ganze wurde eine Geschichte, über die viele Medien berichteten.
Die Pinakothek reagierte mit Hausverbot
Ein 51-jähriger Mitarbeiter der Pinakothek der Moderne in München hatte nun Ähnliches vor, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Er hat heimlich eine eigene Arbeit in dem Museum aufgehängt. Die Geschichte nahm von da an allerdings einen ganz anderen Verlauf. Im Haus fiel das zusätzliche Kunstwerk schnell auf – und verschwand dann wieder. Auch konnte anscheinend gut zurückverfolgt werden, von wem die Arbeit stammte: dem eigenen Mitarbeiter, der wohl auch freier Künstler ist. Die Polizei ermittelt gegen den Mitarbeiter – wegen Sachbeschädigung: Er hat zwei Löcher in die Wand gebohrt.
Die Pinakothek der Moderne reagierte ebenfalls und erteilte dem Mann Hausverbot, stellte ihn frei und hob den Arbeitsvertrag auf. Seinen Brotberuf war der Künstler los. Und das Bild? Kein Foto im Netz weit und breit. Mission Aufmerksamkeit gescheitert.