Wenn man in ein Taxi steigt und die Wagentür hinter sich zuzieht, wechselt man abrupt vom öffentlichen in einen privaten Raum. Die Passanten auf dem Gehweg bleiben draußen, während man sich in nächste Nähe zu einem unbekannten Menschen begibt, der einen sicher ans Ziel bringen soll. Und so ist das Taxi nicht nur ein Transportmittel, sondern stets auch ein Ort der Begegnung. Kein Wunder, dass das Kino immer wieder auf das Taxi als Kulisse zurückgreift, um Figuren miteinander in Verbindung zu bringen. In „Night on Earth" (1991) erzählte Jim Jarmusch gleich fünf Geschichten in verschiedenen Metropolen der Welt, in denen das Taxi zum Treffpunkt multikulturellen Austauschs wurde. Der Berlinale-Preisträger Jafar Panahi schickte in „Taxi Teheran" (2015) einen Taxifahrer kreuz und quer durch die Stadt und zeichnete mit den ein- und aussteigenden Fahrgästen ein präzises Bild der iranischen Gesellschaft. Zuletzt steckte der deutsche Regisseur Tobi Baumann in „791 km" (2023) fünf Menschen unterschiedlichster Herkunft in ein Taxi, um sie aus ihren abgeschotteten sozialen Komfortzonen herauszulocken.
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