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Kafka-Jubiläum
Der Mann, der sich das Leben erschrieb: Zum 100. Todestag von Franz Kafka
Franz Kafka, der seine Arbeit am liebsten im Feuer gesehen hätte, hat es zu überragender Bedeutung gebracht als Jahrhundertschriftsteller gebracht.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.06.2024 02:41 Uhr

Es gibt Momente, da müssen beste Freunde das Gegenteil von dem tun, worauf sie eingeschworen wurden. Hätte Max Brod sich daran gehalten, alles zu verbrennen, wozu Franz Kafka ihn verpflichtet hatte, die Literatur wäre bedeutend ärmer geblieben. So aber dankt die lesende Welt dem Kafka-Intimus Brod seit 100 Jahren dafür, dass er nach dem Tod des schriftstellernden Freundes nichts ins Feuer geworfen, sondern alles erhalten hat, was ihm an beschriebenem Papier unter die Finger kam. Was nichts weniger ist als der weit überwiegende Teil von Kafkas Werk. Und was, neben dem Wenigen, das zu Lebzeiten veröffentlicht wurde, erst möglich machte, in Franz Kafka das wohl folgenreichste Genie unter den deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts zu erkennen.

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