Sie wird gerne als eine Schriftstellerin portraitiert, aus der ohne Brecht und Feuchtwanger nichts geworden wäre. Der Literaturkritiker Alfred Kerr unterstellt nach der Uraufführung von "Fegefeuer in Ingolstadt" gar, es gäbe sie gar nicht, sie sei nur ein Pseudonym Brechts. Und Lion Feuchtwanger erklärt ihr, dass das, was sie mache, zwar Kunst sei, aber „sehr schwer zugänglich und ohne Nachfrage, also so gut wie ohne Marktwert.“ Ihre Positionen in privaten und beruflichen Beziehungen sowie im Literaturbetrieb muss sie sich hart erkämpfen, und ihre schriftstellerische Karriere ist weniger ein glanzvoller Aufstieg denn ein ständiges Stolpern und Scheitern. In ihrer Prosa und ihren Dramen inszeniert die Ingolstädterin Konstellationen von Macht und Ohnmacht, von Deformation und Verletzung, von Normen und Tabus. Sie selbst sagt, sie schreibe für alle Aufgeschlossenen, die bereit seien, den Druck und die Ungerechtigkeit im Alltäglichen zu erkennen. Und, gleich einer Replik auf Feuchtwanger: „Es ist möglich, dass die Leser wie die Kritiker auf eine gewisse Sprachbarriere stoßen, die ihnen den Zugang schwer macht. Diese Sprachbarriere ist aber untrennbar mit mir verbunden.“
14 TAGE GRATIS testen
- Alle Artikel in der App lesen
- Bilderserien aus Mainfranken
- Nur 9,99€/Monat nach der Testphase
- Jederzeit monatlich kündbar