Buchkritik
"Eine Leidenschaft" von Annie Ernaux: Wenn die Sehnsucht das Dasein bestimmt
Eine Frau erlebt eine intensive Affäre und droht sich darin zu verlieren. Darüber schreibt Annie Ernaux in "Eine Leidenschaft". Das Buch erschien vor 30 Jahren, jetzt wurde es neu übersetzt – und ist immer noch relevant.
Klamotten liegen im Zimmer verstreut, zwei Weingläser auf dem Tisch, zerknitterte Laken. Zeugen der letzten Nacht und Sinnbild für eine Affäre, von der die französische Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux in „Die Leidenschaft“ erzählt. Die Geschichte mag abgedroschen klingen: Eine Frau, geschieden, zwei Kinder, berufstätig, ist in eine Liebelei mit einem verheirateten Mann verstrickt. Er will Sex, sie mehr. Ein Jahr dauert die Affäre, so lange wird ihr Dasein vom Verlangen nach ihm bestimmt.
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