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Buchkritik
Abwärts in die Zukunft: So liest sich "Die Privilegierten" von Thomas von Steinaecker
Was haben wir eigentlich falsch gemacht? Thomas von Steinaecker schreibt mit "Die Privilegierten" einen zeitgenössischen Gesellschaftsroman, der sich zur Dystopie wandelt.
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Foto: Henning Kaiser, dpa | Neubausiedlung - die Zukunft ein Versprechen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:16 Uhr

Die Straßennamen in neuen Siedlungen sind meist belanglos und austauschbar: große Dichter, Vögel, irgendetwas mit Bäumen. Nichts Sperriges oder Schweres soll den rosig entworfenen Zukunftsträumen im Weg stehen. In Thomas von Steinaeckers Roman „Die Privilegierten“ wächst der Ich-Erzähler Bastian in einem solchen Neubaugebiet in Oberviechtach auf – ein Bungalow am immerhin Anspruch verkündenden Albert-Einstein-Rondell. Später, als junger Familienvater, wird er am Münchner Speckrand in die Strawberry-Fields-Siedlung ziehen – Beerenstraßenträume forever! Dass aber beim Bauen der Zukunft irgendwann ein schwerwiegender Fehler gemacht, Risse im Gemäuer nicht erkannt wurden, ist von den ersten Seiten an offensichtlich. Der Roman beginnt in einer Hütte in der Einsamkeit eines Waldes in Norwegen im Jahr 2043. 

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