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Freizeit
Ausflugstipp Hesselberg: Hinauf auf den "Fränkischen Kilimanjaro"
Die Wanderung auf dem Hesselberg-Pfad in Mittelfranken führt durch eines der schönsten Geotope Bayerns und bietet bei optimaler Wetterlage einen Ausblick bis auf die Alpen.
Der Hesselbergpfad im mittelfränkischen Landkreis Ansbach verläuft über drei Gipfel. Wer mag, kann sich in einem Gipfelbuch verewigen.
Foto: Patty Varasano | Der Hesselbergpfad im mittelfränkischen Landkreis Ansbach verläuft über drei Gipfel. Wer mag, kann sich in einem Gipfelbuch verewigen.
Patty Varasano
 |  aktualisiert: 20.08.2022 02:34 Uhr

Bei optimaler Wetterlage bietet der Hesselberg einen Ausblick bis auf die etwa 150 Kilometer entfernten Alpen. Aber auch an allen anderen Tagen lohnt sich eine Tour auf dem knapp fünf Kilometer langen Rundweg Hesselberg-Pfad, zumal der Berg als eines der schönsten Geotope Bayerns ausgezeichnet wurde.

Ein Ausflug zum Hesselberg bietet nicht nur gute Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Landschaft, Wanderer können auf dem Rundweg vor allem auch die Natur mit ihren mehr als 500 Tier- und Pflanzenarten bewundern. Und: In den Gemeinden rund um den Berg gibt es wunderbare Möglichkeiten zum Einkehren.

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1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

Die knapp 1000 Einwohner zählende Gemeinde Gerolfingen im Landkreis Ansbach ist Ausgangspunkt der Tour. Der fünf Kilometer lange Hesselberg-Pfad ist der Klassiker unter den Wanderwegen vor Ort. Da der der Berg mit seinen 689 Metern die höchste Erhebung in Mittelfranken ist, bezeichnet man ihn spaßeshalber auch als "Fränkischen Kilimanjaro". Bei der Tour handelt es sich um eine abwechslungs- und aussichtsreiche Rundwanderung zu den schönsten Punkten des Berges mit zahlreichen Infotafeln zu Natur, Geschichte und Geologie.

Da der Wanderweg teilweise auf unebenen Wegstrecken querfeldein verläuft, ist griffiges Schuhwerk von Vorteil.
Foto: Patty Varasano | Da der Wanderweg teilweise auf unebenen Wegstrecken querfeldein verläuft, ist griffiges Schuhwerk von Vorteil.

2. Wie komme ich da hin? Und wo kann ich parken?

Gerolfingen ist mit dem Auto leicht über die A7 (Ausfahrt Dinkelsbühl/Fichtenau) und im Anschluss über die L2218 zu erreichen.

Hinweisschilder weisen den Weg.
Foto: Patty Varasano | Hinweisschilder weisen den Weg.

Parkplätze gibt’s direkt am Startpunkt der Tour beim Evangelischen Bildungszentrum, das sich oberhalb des Ortes befindet. Der Weg zum Bildungszentrum auf dem Hesselberg ist in Gerolfingen ausgeschildert.

Die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich schwierig und zeitintensiv. Vom Busbahhof (ZOB) in Dinkelsbühl kann man mit der Buslinie 825 bis zum Lagerhaus in Gerolfingen fahren. Von hier sind es 1,9 Kilometer Fußweg (einfach) bis zum Startpunkt der Wanderung.

3. Warum sollte ich dorthin?

Das Naturschutzgebiet Hesselberg wurde mit dem Gütesiegel "Bayerns schönste Geotope" ausgezeichnet. Sowohl unter erdgeschichtlichen als auch botanischen Gesichtspunkten stellt der Berg mit seinen geologischen Aufschlüssen und den seltenen Pflanzen ein außergewöhnliches Naturerlebnis dar. Wanderer können hier auf verschiedenen Wegen Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Landschaft gewinnen und die Natur mit seltenen Pflanzenarten bewundern. Wie schon erwähnt, ist der Hesselberg außerdem der höchste Berg in Mittelfranken, der zu jeder Jahreszeit einen tollen Ausblick ins Umland wie das Nördlinger Ries, Richtung Weißenburg und Gunzenhausen und bei besonders guter Wetterlage sogar bis zu den 150 Kilometer entfernten Alpen bietet.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

Ausgehend vom Parkplatz am Evangelischen Bildungszentrum führt der Hesselberg-Pfad einerseits über drei Gipfel: den Hauptgipfel am Fernsehturm, den Wilhelmsstein und den höchsten Punkt an der Osterwiese. Andererseits vereinigt der Pfad die besten Streckenabschnitte aus dem Rundwanderweg 1, dem geologischen Lehr- und Wanderpfad und dem Fernwanderweg E8. Dadurch gelangen Ausflügler zu den sehenswertesten Stellen des Bergs, wie beispielsweise dem Gipfelsteinbruch, dem Steinbruch an der Osterwiese oder die obere Lindenallee.

Zeit für eine Pause: Auf dem Hesselbergpfad laden zahlreiche Bänke zur Rast ein.
Foto: Patty Varasano | Zeit für eine Pause: Auf dem Hesselbergpfad laden zahlreiche Bänke zur Rast ein.

Der Hesselberg bietet zudem eine vielfältige Flora und Fauna, in der mehr als 500 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat gefunden haben. Ausflügler, die mit wachen Augen auf dem Pfad unterwegs sind, können also viel entdecken. Wer Lust auf eine ausgedehntere Tour hat, findet von den umliegenden Gemeinden am Fuß des Berges zahlreiche Möglichkeiten zu längeren Wanderungen.

Auf der Osterwiese tummeln sich an schönen Tagen viele Gleitschirmflieger.  Durch seine Höhe und die exponierte Lage bietet der Hesselberg nahezu ideale Bedingungen für den Luftsport.
Foto: Patty Varasano | Auf der Osterwiese tummeln sich an schönen Tagen viele Gleitschirmflieger.  Durch seine Höhe und die exponierte Lage bietet der Hesselberg nahezu ideale Bedingungen für den Luftsport.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Der Hesselberg-Pfad ist als Gipfelrundweg konzipiert, der in zwei Stunden gut machbar ist. Ausflügler, die den Weg zum ersten Mal laufen, finden aber zahlreiche Gründe, sich wesentlich mehr Zeit zu lassen. Sei es, weil man den Gleitschirmfliegern, die oben an der Osterwiese starten, zuschaut oder sich auf einer der vielen Bänke mit fabelhafter Aussicht eine Pause gönnt oder sich einen passenden Spruch für das Gipfelbuch überlegt und sich dort auf der Sitzgruppe ausruht und den Fernblick genießt.

Blick auf den Hauptgipfel mit Fernsehturm
Foto: Patty Varasano | Blick auf den Hauptgipfel mit Fernsehturm

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

Der Wanderweg ist ganzjährig begehbar. Besonders reizvoll ist die Tour aber von Frühling bis in den Herbst hinein. Wer an heißen Sommertagen unterwegs ist, sollte sich auf jeden Fall Sonnencreme oder eine passende Kopfbedeckung mitnehmen, da der Pfad nur wenig schattige Passagen hat. Der Touristikverband vor Ort weist zudem darauf hin, dass im Winter, also auch bei Schnee, weder geräumt noch gestreut wird.

Das Gustav-Adolf-Denkmal auf dem Hesselberg. Der Gedenkstein erinnert an den Besuch des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und des Schwedenkönigs Gustav Adolf. Friedrich Wilhelm III. war im Jahr 1803 auf dem Hesselberg. Der Hesselbergbesuch Gustav Adolfs ist allerdings eher eine Sage.
Foto: Patty Varasano | Das Gustav-Adolf-Denkmal auf dem Hesselberg. Der Gedenkstein erinnert an den Besuch des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und des Schwedenkönigs Gustav Adolf. Friedrich Wilhelm III.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

Natur liebende Wanderer, Luftsportbegeisterte und Erholungssuchende, die einfach nur einmal den Blick schweifen lassen wollen, werden gewiss ihre Freude an der Tour haben. Da der Wanderweg teilweise auf unebenen Wegstrecken verläuft, ist griffiges Schuhwerk von Vorteil. Mit einer gewissen Grundkondition ist die Route, die rund 100 Höhenmeter überwindet, für alle Ausflügler, die gut zu Fuß sind, gut machbar.

Ein echtes Naturerlebnis auf Mittelfrankens höchstem Berg: Ausblick vom Wilhelmstein.
Foto: Patty Varasano | Ein echtes Naturerlebnis auf Mittelfrankens höchstem Berg: Ausblick vom Wilhelmstein.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

Während der Tour kommt man an dem Hesselberg-Kiosk vorbei. Dieser hat an den Sommerwochenenden und nach Angaben des Touristikverbands bei gutem Wetter auch wochentags geöffnet. Sehr gute Einkehrmöglichkeiten, teilweise mit Biergärten, gibt es außerdem in allen Gemeinden rund um den Berg.

 Kurz nach der Lindenallee geht's hoch zur  Osterwiese.
Foto: Patty Varasano |  Kurz nach der Lindenallee geht's hoch zur Osterwiese.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?

Die Erholungsregion Hesselberg befindet sich im Süden Mittelfrankens im Städtedreieck von Wassertrüdingen, Dinkelsbühl und Gunzenhausen. Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele gibt es insofern recht viele. Anbei einige Vorschläge:

- Römerpark Ruffenhofen mit dem "Limeseum": Der Römerpark gehört mit den im Boden befindlichen Resten eines Reiterkastells und eines Lagerdorfes zum Unesco-Welterbe Limes. Das 40 Hektar große Gelände bringt den Besuchern das Aussehen und das Leben in dieser römischen Anlage näher. Das Limeseum (Museum) gibt zusätzlich einen lebendigen Einblick in die römische Vergangenheit. Fahrtzeit: 8 Minuten.

- Schlosspark Dennenlohe: Seit über 180 Jahren ist das Barockschloss Dennenlohe im Besitz der Freiherrlichen Familie von Süsskind. Baron Robert und seine Ehefrau Fanny, haben es in gemeinsamer Arbeit geschafft, aus ihrem Garten einen unverwechselbaren und einzigartigen Park zu schaffen. Dennenlohe hat darüber hinaus auch den ersten Glückslehrpfad Europas im Park, bei dem sich alles um Natur, Glück und Waldbaden dreht. Fahrtzeit: 16 Minuten.

- Wörnitz- und Klingenweiherpark in Wassertrüdingen: Im Zuge der Gartenschau 2019 sind in Wassertrüdingen zwei große Landschaftsparks entstanden, die zu jeder Jahreszeit besichtigt werden können. Die Altstadt verbindet die beiden Parkteile. Fahrtzeit: 12 Minuten.

- Altmühlsee: In Gunzenhausen liegt das Fränkische Seenland direkt vor der Haustür. Der Altmühlsee lädt mit Sandstränden, flachen Uferzonen und sonnigen Liegewiesen zum entspannten Baden ein. Die Seezentren in Schlungenhof, Muhr am See und Wald bieten von Umkleiden und Sanitäranlagen bis hin zu Gaststätten und Freizeitangeboten alles, was man für einen perfekten Badetag braucht. Fahrtzeit: ca. 30 Minuten.

- Kappelbuck in Beyerberg: In dem weitläufigen Gelände mit Streuobstwiesen, Magerrasen und ehrwürdigen alten Bäumen wurden 27 Stationen aufgebaut, die sich mit Tieren und Pflanzen, Naturschutz und Geologie, aber auch mit Landschaftskultur wie Obstbewirtschaftung, Schäferei und Imkerei befassen. Fahrtzeit: 10 Minuten.

Das Naturschutzgebiet Hesselberg wurde mit dem Gütesiegel 'Bayerns schönste Geotope' ausgezeichnet.
Foto: Patty Varasano | Das Naturschutzgebiet Hesselberg wurde mit dem Gütesiegel "Bayerns schönste Geotope" ausgezeichnet.
 
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