Was aussieht wie ein Stück fliegende, graue Seife über einem kleinen Waschbecken, ist in Wahrheit ein schwebender Magnet. Können Magnete tatsächlich fliegen? Jein, denn Magnete können nur in Magnetfeldern auf einer Stelle schweben, wenn diese stark genug sind und sich gegenseitig abstoßen.
Diese kraftvollen Felder entstehen durch den Einsatz von Supraleitern. Supraleiter sind Materialien, die Strom ohne jeden Widerstand leiten können und dadurch ein starkes Magnetfeld erzeugen. Supraleiter funktionieren als Gegenstück zu einem Magneten. Stoßen sich zwei Magnete, zum Beispiel ein Supraleiter und ein anderer Magnet, mit gleichen Polen ab, kann einer der beiden in der Luft stehen. Er schwebt. Das Magnetfeld muss stark genug dafür sein, um das Gewicht des schwebenden Magneten zu tragen.
455 Mal so stark wie ein Hufeisenmagnet ist der momentane Rekord
So kräftige Magnete kommen in vielen Bereichen der Forschung und Technik zum Einsatz, beispielsweise für Kernspintomografen in Krankenhäusern. Deshalb wollen Wissenschaftler natürlich immer stärkere Magnete entwickeln.
Den aktuell stärksten Magneten haben Forscher in Florida entwickelt. Der Cuprat Magnet erreichte eine Kraft von 45,5 Tesla. Was bedeutet das? Ein handelsüblicher Hufeisenmagnet, den viele aus der Schule kennen, hat nur 0,1 Tesla. Damit ist der Weltrekord-Magnet 455 Mal so stark wie die zweifarbigen Hufeisenmagneten. „Das ist das höchste bisher erreichte Feld eines Gleichstrommagneten“, freuen sich die Forscher. Und sie glauben, dass der Rekord nochmal um weitere 15 Tesla relativ leicht übertroffen werden kann.
Ein ganz dünnes Band macht den Magneten stark
Um diesen Weltrekord-Magneten zu erschaffen, braucht es ein Mikroskop. Das Innerste des Magneten ist so dünn, dass es das menschliche Auge ohne Hilfe gar nicht erkennen kann. Im Kern findet sich ein magnetisches Cuprat-Band, das über 100 Mal dünner als ein 1-Cent-Stück dick ist. Unglaublich, oder? Um so einen Magneten überhaupt magnetisieren zu können, ist extrem viel Strom nötig. Wie viel, zeigen wir gleich an einem Beispiel von Magneten, die in der Industrie bereits zum Einsatz kommen.
Die stärksten Magneten der Welt könnten einen Baukran heben
Wir fliegen von Florida nach Solingen in Nordrhein-Westfalen. Dort stellt eine Firma Magnete her, die in der Industrie zum Einsatz kommen. Die riesigen Magnete können viele Tonnen heben, sind Stromfresser und haben in Tests bewiesen, dass sie sogar ein fahrendes Auto stoppen können. Sobald das Auto in einer bestimmten Reichweite an dem großen, metallischen Block vorbeifährt, wird es trotz seiner Geschwindigkeit einfach an den Magneten gezogen.
Wie rp-online.de berichtet, können die bis zu 30 Tonnen schweren Magnete theoretisch auch einen Baukran mit 500 Tonnen Gewicht anheben. Zum Vergleich: Ein bis zu 30 Meter langer Wal wiegt rund 200 Tonnen. Die Magnete werden mit Strom betrieben und verbrauchen etwa so viel Strom, wie 150 gleichzeitig angeschlossene Kaffeemaschinen. Nicht nur im Verbrauch kosten Magnete viel Geld, sondern auch in der Anschaffung. Unternehmen, beispielsweise aus der Stahlindustrie, zahlen dafür so viel, wie Familien für ein ganzes Haus ausgeben. Drei bis vier Monate braucht es, um so einen Riesenmagneten zu entwickeln, viele Kunden haben Spezialwünsche.
Dazu gehörten in der Vergangenheit auch Menschen, die Munitionskisten aus dem Wasser bergen wollten. In 70 Metern Tiefe halfen die starken Magneten dabei, die Munition aus dem kalten Nass zu holen. Eine Herausforderung, die jeder auch im viel kleineren Maßstab bewerkstelligen kann. Magnetangler bergen regelmäßig kleine Metallgegenstände, beispielsweise aus dem Main. Auch hier wird mit einem Magneten an einer Schnur gearbeitet – allerdings deutlich kleiner. Regelmäßig gelingt damit das Bergen von Schätzen: Munitionshülsen, Blechstücke, Münzen und sogar ganze Fahrräder sind dabei.
Dieser Artikel wurde im Auftrag des Anzeigen-Kunden erstellt. Recherchiert und geschrieben wurde er von einem Mitarbeiter der Kunden-Redaktion.
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