Vor 125 Jahren, am 08.11.1895, entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen in seinem Labor im Physikalischen Institut der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg die nach ihm benannten Strahlen. Sie traten schon kurze Zeit danach ihren Siegeszug um die Welt an, der bis heute anhält. In diesem Jahr feiert die JMU zusammen mit der Stadt Würzburg und weiteren Partnern nicht nur das Jubiläum ihrer Entdeckung.
2020 jährt sich auch zum 175. Mal der Geburtstag ihres bescheidenen Entdeckers, der bewusst auf die Patentierung seiner Innovation verzichtete, um einen schnellen Einsatz von Röntgengeräten zu ermöglichen. Genug Gründe also, diesen unsichtbaren, aber unverzichtbaren Helfern einmal genauer nachzuspüren.
Sternstunde der Wissenschaft in Würzburg
Als Startschuss für ihre unaufhaltsame Karriere als Hilfsmittel der modernen Medizin gilt der 26.01.1896. An diesem Tag hielt Röntgen den einzigen öffentlichen Vortrag über seine Entdeckung. Dabei wurde eine Röntgenaufnahme der Hand des anwesenden Anatomen und Physiologen Albert von Koelliker angefertigt. Einige Wochen vorher hatte Röntgen bereits ein Röntgenbild der Hand seiner Frau aufgenommen. Es ist Teil der ersten Publikation zu seiner Entdeckung in den Sitzungsberichten der Würzburger Physikalisch-Medizinischen-Gesellschaft.
Wenige Wochen später erschienen Übersetzungen seines Artikels „Über eine neue Art von Strahlen“ in den renommierten internationalen Wissenschaftsjournalen „Nature“ und „Science“. Tageszeitungen auf der ganzen Welt berichteten über diese Entdeckung, Kaiser Wilhelm II. lud den Wissenschaftler ein, sie ihm vorzustellen. Nur fünf Jahre später, 1901, wurde Röntgen mit dem ersten Nobelpreis für Physik ausgezeichnet, das Preisgeld stiftete er, inzwischen Professur an der Universität München, der JMU Würzburg.
„Die weltweit herausragende Leistung von Röntgen hat noch heute immense Bedeutung für die moderne Wissenschaft, aber auch für die Wirtschaft, und wird auch in Zukunft weitere Entdeckungen und neue Anwendungen ermöglichen.“
Prof. Dr. Alfred Forchel, Präsident der Universität Würzburg
Röntgenstrahlen in Alltag und Forschung
Vom einfachen Röntgenbild über die Mammographie bis zur Computertomographie und spezialisierten Verfahren wie der digitalen Subtraktionsangiographie zur Darstellung von Blutgefäßen: Röntgenstrahlen sind in der heutigen Medizin unverzichtbar. Das gilt auch für zahlreiche weitere Gebiete in Technik, Forschung, Wissenschaft und Kultur. Aufgrund ihrer Fähigkeit, viele Stoffe zu durchdringen, werden diese in der Nahrungsmittelindustrie zur Qualitätskontrolle beispielsweise zum Aufspüren von Fremdkörpern in Lebensmitteln eingesetzt.
Auch bei Saatgut kann mit Röntgenstrahlen die Qualität sichergestellt werden. Und zwecks Gepäckkontrolle am Flughafen nutzt man sie tagtäglich. Ob bei der Erforschung von Kristallstrukturen, dem Lauschen nach Aktivitäten im Weltall oder auch der Frage, wie Kunstgegenstände beschaffen sind: Röntgenstrahlen helfen, viele wissenschaftliche Geheimnisse aufzudecken.
Eine strahlende Zukunft
Vielfältige Einsatzgebiete von Röntgenstrahlen werden seit ihrer Entdeckung vor 125 Jahren an der JMU und einer großen Zahl von Universitäten weltweit erforscht. Weder in den Wissenschaften noch in den Anwendungen sind sie ein Auslaufmodell, sondern sie werden uns auch in Zukunft viele spannende Einblicke in verborgene Dimensionen ermöglichen.
Röntgenjahr 2020
Im „Röntgenjahr“ 2020 präsentiert Ihnen die Universität Würzburg gemeinsam mit der Stadt Würzburg jeden Monat ein interessantes Anwendungsgebiet, bei dem Röntgenstrahlen eine wichtige Rolle spielen.
- Weitere Informationen zum Röntgen-Jubiläum und den zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen finden Sie unter: www.roentgen2020.de
Dieser Artikel wurde der Main-Post vom Kunden zur Verfügung gestellt.
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