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WÜRZBURG
Mit der Kraft der drei Herzen
Allradler: Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid.
Foto: Mitsubishi | Allradler: Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid.
Harald Korb       -  Harald Korb
Harald Korb
 |  aktualisiert: 17.12.2020 02:17 Uhr

Einen Plug-in-Hybriden zu fahren, ist für mich immer eine Herausforderung: Wie weit kommt der Wagen mit voll geladener Batterie? Wie viel Energie lässt sich bei geschickter Fahrweise zurückgewinnen? Wie sieht der Verbrauch am Ende aus? Jedenfalls kann so ein Wagen das Bewusstsein für energieeffizientes Fahren schärfen. So ist das auch beim Wagen in unserem Alltagstest – einem Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid.

In diesem Outlander stecken ein Benzinmotor mit 121 PS/89 kW und zwei Elektromotoren (einer auf der Vorder- und einer auf der Hinterachse), die je 82 PS/60 kW leisten. Der Benziner hat ein max. Drehmoment von 190 Newtonmetern ab 4500 Touren; die E-Motoren bringen es auf 195 und 137 Newtonmeter. Also steckt schon mal ordentlich Leistung in diesem Outlander – und die ist auch bei einem Gewicht von knapp unter zwei Tonnen nicht zu vernachlässigen. Die Batterie mit 12 kWh ist platzsparend im Unterboden verbaut und schränkt den Innenraum nicht ein. Das Allradsystem wird über den E-Motor auf der Hinterachse sichergestellt.

Dieser Outlander bietet mehrere Fahroptionen: Im normalen Betrieb wählt die elektronische Antriebssteuerung den optimalen Fahrmodus. Der kann noch durch den Eco-Modus energieeffizienter gestaltet werden. Losgefahren wird in der Regel immer elektrisch. Wir kamen mit voll geladener Batterie – die Ladung dauert an der üblichen Steckdose etwas über fünf Stunden, die Schnellladung speist die Batterie in 25 Minuten bis 80 Prozent – rein elektrisch 43 Kilometer weit. Mitsubishi gibt die Reichweite mit 52 Kilometern an. Aber das ist immer von der Beladung, dem Streckenprofil, der Temperatur und der Fahrweise abhängig. Der Wagen lässt sich bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h elektrisch fahren – und die erreicht man wegen des guten Drehmoments sehr flott. Die Höchstgeschwindigkeit mit dem Benzinmotor ist auf 170 km/h begrenzt. Über Schalter in der Mittelkonsole lassen sich verschiedene Fahrfunktionen ansteuern: Mit der EV-Taste ist der Wagen ausschließlich elektrisch unterwegs, solange die Batterie das hergibt. Die Charge-Funktion lässt den Verbrennungsmotor während der Fahrt den Akku laden. Der wird in rund 40 Minuten bis zu 80 Prozent gespeist. Die Save-Taste setzt die elektrische Unterstützung außer Kraft, um die Akkuleistung für später – also eventuell im Stadtverkehr – aufzusparen.

Bemerkenswert sind im Outlander Plug-in Hybrid die Schaltwippen hinter dem Lenkrad. Über die lassen sich die Rekuperation und die Motorbremswirkung in fünf Stufen steuern. In der höchsten Stufe 5 ist die Bremswirkung am stärksten, die Stufe 0 entspricht einem Freilauf, einer Segelfunktion ohne Bremswirkung. So lässt sich zum Beispiel bei Bergabfahrten im Stadtverkehr Tempo 50 km/h optimal halten und zugleich die Batterie laden. Gleiches gilt bei der Annäherung an eine Ampel.

Beim Verbrauch pegelte sich dieser knapp zwei Tonnen schwere Outlander über den gesamten Testzeitraum bei 6,4 Litern auf 100 Kilometer ein. Mit voller Batterie lag der durchschnittliche Spritverbrauch bei 4,1 Litern. Den CO2-Ausstoß gibt Mitsubishi mit 42 g/km an.

Der Outlander Plug-in Hybrid bietet bis zu fünf Personen Platz, wobei eine längere Reise eher für vier Fahrgäste angezeigt ist. Die haben dann aber in dem fast 4,7 Meter langen Wagen üppig Raum. Das Ladeabteil fasst zwischen 463 und 1602 Liter. An den Haken nehmen darf dieser Outlander gebremst bis zu 1,5 Tonnen. Die Verarbeitung des Testwagens in der höchsten Ausstattungsstufe Top ist einwandfrei, die verbauten Materialien fassen sich gut an und sind trotzdem strapazierfähig.

Die Ledersitze bieten guten Seitenhalt und sind bequem – auch auf der längeren Fahrt.

Der getestete Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid Top kostet 50 990 Euro. Er war serienmäßig unter anderem mit Einparkhilfe (vorn wie hinten), 360-Grad-Kamera, Navi-Infotainment, adaptivem Tempomat, Spurthaltesystem. Auffahrwarnsystem, Sitzheizung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik und zwei 230-Volt-Steckdosen ausgestattet. Auf die Fahrbatterie gibt es acht Jahre Herstellergarantie.

 
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