Der Leaf ist das meistverkaufte Elektroauto des japanischen Herstellers Nissan. Zum Modelljahr 2016 hat Nissan seinen kompakten Stromer mit einer kräftigeren Batterie ausgestattet, die eine Kapazität von 30 Kilowattstunden (kWh) hat. Die kleinere Version mit 24 kWh bleibt laut Pressesprecher Michael Bierdümpfl weiter im Programm.
Auch am Design hat sich was getan: Durch dezente Retuschen an der Front sank der Windwiderstand von 0,29 Cw auf 0,28 Cw. Dabei helfen auch die Gehäuse der Frontscheinwerfer, die den Fahrtwind an den Außenspiegeln vorbei leiten und den Wagen auch leiser machen, was die Windgeräusche betrifft.
Mit den neuen 30-kWh-Lithium-Ionen-Akkus, die von Nissan selbst entwickelt und hergestellt werden, soll der Leaf bei optimalen Bedingungen jetzt bis zu 250 Kilometer Reichweite haben. Das hängt freilich von den Außentemperaturen, der Anzahl der eingeschalteten Verbraucher, dem Streckenprofil und der Fahrweise ab. Mit der 24-kWh-Batterie kommt der Leaf im besten Fall bis zu 199 Kilometer weit. Unter der Haube arbeitet ein Elektromotor mit 109 PS und einem max. Drehmoment von 254 Newtonmetern, die aus dem Stand zur Verfügung stehen. Damit beschleunigt der je nach Modell und Ausstattung zwischen 1475 und 1570 Kilo schwere Leaf in 11,5 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von rund 150 km/h.
Den Stadtsprint aus dem Stand auf 50 km/h schafft er in 3,7 Sekunden. Bei ersten Testfahrten mit dem neuen Kraftpaket stand beim Start bei sommerlichen Temperaturen bei einer zu 88 Prozent geladenen Batterie laut Instrumenten eine Reichweite von 155 Kilometern an. Im Eco-Modus mit hoher Bremskraftrückgewinnung und bei teils auch flotter Fahrweise standen am Ende 62 gefahrene Kilometer auf dem Tacho – bei einer Restreichweite von 132 Kilometern und einer Akkuladung von 65 Prozent. Die vom Hersteller angegebenen 250 Kilometer sind also offenbar keine Fantasiezahl.
Die Ladezeit der Batterie beträgt – je nach verwendetem System – zwischen 9 Stunden am normalen Hausanschluss und 30 Minuten an einer Schnellladestation (bis 80 Prozent Batteriekapazität). Auf die Batterie gibt Nissan eine Garantie von acht Jahren oder 160 000 Kilometer.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Cockpit des Leaf, weil es mit umfangreichen Anzeigen den Fahrzeugstatus abbildet und auch reichlich Bedienelemente beinhaltet. Geschaltet wird über einen Computermaus-ähnlichen kleinen Ganghebel in der Mittelkonsole. Man muss sich also schon etwas mit der Materie befassen, um alle Möglichkeiten, die der Wagen bietet, nutzen zu können. So zeigt der Leaf zum Beispiel an, wie viele Kilometer weniger weit man kommt, wenn die Klimaanlage läuft. Er informiert über Leistungsfähigkeit der Batterie und die rückgewonnene Energie. Insgesamt betrachtet verführt der Wagen so zum energiesparenden Fahren.
Weil die Akkus unter dem Fahrzeugboden liegen, bleibt im Nissan Leaf recht viel Platz für Passagiere und Gepäck. Vier Erwachsene reisen komfortabel. Der Kofferraum fasst zwischen 370 und 911 Liter.
Auch an das Umfeld des Autos haben die Ingenieure gedacht und dem Leaf ein Soundsystem mitgegeben, das Sehbehinderte bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h vor dem herannahenden Wagen warnt.
Nissan bietet den Leaf in den Ausstattungsvarianten Visia, Acenta und Tekna an. Als Visia mit 24-kWh-Akku kostet der Wagen (bei Kauf der Batterie) 29 265 Euro. Mietet man die Batterie, sind es 23 365 Euro (die Mietkosten liegen je nach Laufzeit und Laufleistung zwischen 79 und 142 Euro pro Monat. Ein Leaf Tekna mit 30-kWh-Batterie kostet inklusive Batterie mindestens 36 785 Euro (bei Mietbatterie 30 885 Euro).
Nissan Leaf (30 kWh) Acenta
Leistung: 109 PS/80 kW bei 3008 U/min.
Max. Drehmoment: 254 Nm ab 0 U/min.
Länge/Breite/Höhe: 4,45/1,77/1,55 m
Leergewicht/Zuladung: 1505/440 kg
Sprint: 0-100 km/h: 11,5 sek.
Spitze: 144 km/h
Verbrauch: (EG-Norm): 15 kWh
CO2-Ausstoß: 0 g/km
Energieeffizienzklasse: A+
Basispreis: 26 485 Euro