Der Superb das Flaggschiff des tschechischen Autobauers Skoda – war schon immer so etwas wie ein Raumwunder, besonders in der Combi-Variante. Mit der aktuellen Version haben die Ingenieure noch mal draufgesattelt und die Platzverhältnisse erweitert, was unser Testwagen eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Mit seiner Länge von 4,86 Metern und einem Radstand von 2,84 Metern bietet der Superb Combi fünf Passagieren mehr als ausreichend Platz. Gerade in der zweiten Reihe verfügen die Mitreisenden über außergewöhnlich große Bein-, Kopf- und Schulterfreiheit – und das auf allen drei Plätzen. Der Kofferraum fasst komfortable 660 Liter und lässt sich durch Umlegen der Rücksitzlehnen (60:40), was auch durch Zugmechanismen vom Kofferraum aus geht, auf knapp 2000 Liter erweitern. Wer Längliches im Superb Combi verstauen muss, kann das bis zu einer Länge von rund 2,30 Metern. Gut gemacht ist die äußere Ladekante mit 59 Zentimetern Höhe.
Die Verarbeitung des Testwagens in der Style-Version reicht schon an Oberklasseniveau heran. Die Materialien – weiche Kunststoffe, Leder und polierte Applikationen – sehen edel aus und fassen sich gut an. Ein Blickfang bei Dunkelheit sind die dezenten grünen Lichtlinien in den Türverkleidungen. Die Ledersitze (gegen 1480 Euro Aufpreis) dieses Superb sind vielfach elektronisch verstellbar, bequem und für die lange Reise hervorragend geeignet. Auch nach mehreren hundert Kilometern hält sich die Ermüdung in Grenzen.
Das Cockpit ist übersichtlich angelegt und ergonomisch durchdacht. Der Superb ist mit Bedienelementen nicht überfrachtet. Die Anzeige des Bordcomputers zwischen den beiden Rundinstrumenten im Armaturenbrett zeichnet sich durch klare Zeichnung und Ablesbarkeit aus. Hier hat man große Fortschritte gemacht. Gleiches gilt für den großen Touchscreen in der Mittelkonsole, über den sich alle wesentlichen Infotainmentfunktionen steuern lassen.
Das adaptive Fahrwerk DCC (910 Euro Aufpreis) bietet die Möglichkeit, die Dämpfereinstellung zu verändern. Die Fahrprofilauswahl lässt den Fahrer zwischen Normal, Comfort, Eco, Sport und Individual wählen. Insgesamt ist der Test-Superb fahrwerksseitg eher komfortabel ausgelegt, das Wankverhalten in engen Kurven ist gering. Überzeugt hat auch der permanente Allradantrieb, der die Kraft je nach Bedarf auf alle vier Räder verteilt und seine Qualitäten gerade beim flotten Kurvenfahren ausspielt.
Mit seinem 190-PS-Diesel (140 kW) war der rund 1,7 Tonnen schwere Testwagen mehr als ausreichend motorisiert. Das max. Drehmoment von 400 Newtonmetern ab 1750 Touren lässt den Wagen gerade im Sportmodus sehr flott vorankommen. Die Abstimmung mit dem 6er-DSG (Doppelkupplungsschaltgetriebe) ist gut gemacht. Die Spitzengeschwindigkeit von knapp 230 km/h wird zügig erreicht. Der Motor zeichnet sich durch Laufruhe und breite Leistungsspreizung aus: Dieser Superb lässt sich sportlich, aber auch ziemlich sparsam fahren – gerade im Eco-Modus. Da fällt er zum Beispiel sofort in den Leerlauf, die sogenannte Segelfunktion, wenn man bis Tempo 130 km/h vom Gas geht. Das spart ebenso Sprit wie das Start-Stopp-System.
Beim Durchschnittsverbrauch lagen wir in den Testfahrten bei rund 5,9 Liter (Skoda gibt ihn mit 5,1 Liter und den CO2-Ausstoß mit 134 g/km an). Im Stadtverkehr waren wir mit 6,7 Litern, auf der Landstraße mit 5,3 Litern und bei Autobahntempo 130 km/h mit 5,6 Litern unterwegs – meist im Eco-Modus. Insgesamt beachtliche Werte für einen Allradwagen mit 190 PS.
Der Skoda Superb Combi 2.0 TDI 4x4 DSG in der Style-Version kostet mindestens 40 390 Euro. Dann sind unter anderem Frontradar mit City-Notbremsfunktion, Bi-Xeneon-Leuchten mit Kurvenlicht und Leuchtweitenregulierung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Berganfahrassistent, Tempomat, Parksensoren hinten eine Audioanlage – und natürlich die zwei Regenschirme in den vorderen Türen mit an Bord.
