Pro: Keine Lust auf nasse Füße? Ein Blick auf die App reicht
Welche Schuhe ziehe ich heute an? Brauche ich eine Mütze oder vielleicht sogar einen Regenschirm? Oder vielleicht doch die Sonnenbrille? Bei dem wechselhaften Wetter weiß man das aktuell nie so sicher. Und wer hat schon die Zeit sich lange mit Spekulationen und Wetterbeobachtung aufzuhalten? Zack, die Wetter-App auf und Klarheit schaffen. Im Laufe des Tages Regen und Wind, die Sonnenbrille kann also noch in der Schublade bleiben, der Regenschirm kommt mit. Wie praktisch, so eine App.
Noch besser, dass das Regenradar anzeigt, wann genau es regnet. Keine Lust auf nasse Füße? Dann nicht zwischen 14 und 15 Uhr raus. Ganz einfach. Und da wir immer gerne über das Wetter granteln, bietet die Wetter-App auch den perfekten Anlass, das mal wieder zu tun. Mit Blick auf die Woche zeigt sich das trübe Bild: Och Mensch, schon wieder Regen! Wann wird es endlich schön? Oder im Hochsommer vielleicht: Och Mensch, schon wieder so heiß! Die Natur braucht doch Regen.
Dass es in meiner Wetter-App heißt, der UV-Index liegt bei drei, der Wind hat exakt 13 km/h, der Taupunkt liegt heute bei sechs Grad und der Luftdruck bei 1019 hPa, das sagt mir natürlich alles genau voraus, was ich heute (nicht) machen werde. Dazu noch 10 Kilometer Sichtweite, die von leichtem Dunst eingeschränkt wird. Wie praktisch, oder? Manchmal ist die App so gut, dass schon Nieselregen angezeigt wird, bevor überhaupt ein Wölkchen am Himmel sichtbar wird. Klar, die Vorhersage ist nie hundertprozentig. Aber was soll’s? Im schlimmsten Falle war es eine gute Ausrede, mal wieder nicht Joggen zu gehen oder den Spaziergang zu verschieben.
Aber im Ernst: Die Wetter-App erspart natürlich nicht nur den Blick aus dem Fenster, sondern kann auch auf Wetterextreme aufmerksam machen und vor Gefahren warnen. Ein Hoch auf die Wetter-App – ob als Warnung oder Ausrede. (Laura Mielke)
Contra: Bei schlechter Vorhersage hagelt es Absagen
Man sollte doch meinen, es gibt kein unverfänglicheres Gesprächsthema als das Wetter. Von wegen, liebe Leute! Schließlich gibt es Wetter-Apps und die können einem ganz schön viel verhageln. Kaum eine Verabredung für einen Spaziergang, eine Wanderung oder Ähnliches ist mehr möglich, ohne dass die Handy-Funktion egal welchen Anbieters dafür Taktgeber ist. Ist die Großwetterlage nicht eindeutig sonnig, müssen Windstärke und Regenintensität geprüft werden. Bei nur 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit ist die Wetterwelt meist noch ziemlich in Ordnung. Bei nur geringfügig schlechteren Vorhersagen regnet es bereits Absagen. Es könnte ja …
Manche sind in eine regelrechte Wetter-App-Spirale geraten, haben sich mehrere heruntergeladen. Sagt die eine Blitz und Donner voraus, schaut man in die nächste. Natürlich in der Hoffnung auf eitel Sonnenschein. Oft wird diese sogar erfüllt. Denn erstaunlicherweise widersprechen sich Wetter-Apps gar nicht so selten. Weswegen die Wochenplanung nach der Wetter-App die größte Freizeitfalle schlechthin ist.
An dieser Stelle mal ein erstaunlicher, total analoger Vorschlag: Wie wäre es mit einem Blick aus dem Fenster. Regnet es nicht: Rausgehen. Regnet es: Drinbleiben. So einfach könnte das Leben sein. Und wäre es wirklich so schlimm, wenn es zwischen 16 und 17 Uhr tatsächlich mal regnet? Die Kinder steckt man in Plastiklatzhosen und Gummistiefel – und selbst will man nicht mal den Regenschirm rausholen? Wie viele schöne Erlebnisse hätte man schon verpasst, wenn man die Wettersymbole auf dem Handy beachtet hätte. Halten wir es mit dem Gene Kelly: I'm singing in the rain … (Doris Wegner)