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Pro und Contra
Frage der Woche: In den Sommerferien für die Schule lernen?
Endlich Ferien! Füße hoch und sechs Wochen faulenzen oder die Zeit nutzen und in Ruhe Vokabeln und Matheformeln pauken?
Der Schreibtisch für die Hausaufgaben steht zu Hause am besten an einem hellen und ungestörten Ort. Foto: Silvia Marks/dpa-tmn       -  Sechs Wochen Ferien – da kann man einiges vergessen. Also besser lernen oder wirklich einfach mal nichts tun?
Foto: Silvia Marks, dpa | Sechs Wochen Ferien – da kann man einiges vergessen. Also besser lernen oder wirklich einfach mal nichts tun?
Laura Gastl, Felicitas Lachmayr
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:55 Uhr

Pro: Nachhaltiges Lernen ganz ohne Druck

Endlich sind sie da, die lang ersehnten Ferien. Sommer, Sonne, Sonnenschein. Sonnenbrille auf, ab ins Freibad, ganz viel Eis schlecken und das schöne Wetter genießen. Das gerade gar nicht mal so schön ist. Und die Kinder ins Haus verdonnert. Und zur Langeweile. Oder? Da könnte man sich die Zeit ja glatt mit Lernen vertreiben.

Denn das kann ganz entspannt sein, in den Ferien, wenn nicht die nächsten zwei Schulaufgaben, drei Kurzarbeiten und fünf Referate im Nacken hängen. Dann geht es nicht darum, Vokabeln und Jahreszahlen schnell in sich hineinzuprügeln, um sie nach der Abfrage gleich wieder zu vergessen. In der freien Zeit kann man nachhaltig lernen. Im eigenen Tempo, ohne Druck. Und das Wissen bleibt besser hängen.

Natürlich sollte dabei nicht zu kurz kommen, wofür die Sommerferien mitunter gedacht sind: für Erholung und Spaß. Doch es kann Kindern und Jugendlichen durchaus guttun, mit gelegentlichen Lernphasen eine Routine aufrechtzuerhalten. Denn wer den ganzen Sommer nur faulenzt, bis mittags schläft und das Gehirn ausschaltet, dem fällt es nach den Ferien umso schwerer, wieder zurück in den Schulalltag zu finden.

Neben Struktur und Rhythmus sind es aber vor allem die Inhalte selbst, die im Kopf frisch bleiben und den Wiedereinstieg am Anfang des neuen Schuljahres erleichtern. Ganz sanft lässt es sich dann in die neue Jahrgangsstufe starten, Grammatik und Rechenformeln aus dem vergangenen Jahr sind noch präsent. Sie müssen nicht unter Tränen, Stress und Zeitdruck wieder eingeprügelt werden, weil schon gleich der neue Stoff sowie zwei Schulaufgaben, drei Kurzarbeiten und fünf Referate warten. Um danach gleich wieder vergessen zu werden. (Laura Gastl)

Contra: Faulenzen in den Ferien schafft Raum für neue Ideen

Sechs Wochen faulenzen? Mit einer Fünf in Mathe oder Französisch? Da nagt das schlechte Gewissen noch bevor das Zeugnis in den Untiefen der heimischen Büroordner verschwunden ist. Lieber direkt zur Nachhilfe oder auf Sprachreise in die französische Provinz. Die freie Zeit will genutzt werden, damit es im nächsten Schuljahr besser läuft. Aber bringt das was? Lässt sich Leistung mit immer noch mehr Leistung steigern? 

Sicher nicht. Manchmal braucht es eine Pause vom Lernstress und Leistungsdruck. Eine Zeit ohne Erwartungen und Verpflichtungen. Nur so lässt sich Frust abbauen und Energie tanken, um fit zu sein für neue Anforderungen. Also lieber mal alle Fünfer gerade sein lassen und die Kinder nichts tun lassen. Dafür sind die Ferien da. 

Ausschlafen, rumgammeln, Freunde treffen, Baden gehen, auf andere Gedanken kommen – je größer der Abstand zum Alltag, desto erholsamer. Die stressfreie Zeit schafft Raum für Ideen und Dinge, die sich nicht mit Büffeln lernen lassen. In den Ferien können Kinder ihre Zeit selbst gestalten, Neues ausprobieren, sich eigene Aufgaben überlegen und meistern. Das stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit. 

Ob sie auf dem Sofa fläzen oder doch einen Blick ins Vokabelheft wagen, sollte ihnen überlassen sein. Damit haben sie zumindest was fürs Leben statt für die Schule gelernt: Selbstverantwortung. Wenn Kinder in den Ferien lieber chillen statt französisch zu lernen, sei’s drum. Vielleicht ist ja gerade die Freiheit motivierend und sie setzen sich mit einem Buch aufs Sofa, schauen eine französische Serie oder verkürzen die Fahrt ans Meer mit Kopfrechnen – einfach weil es Spaß macht und ihnen gerade nichts Besseres einfällt. (Felicitas Lachmayr)

 
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