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Haustiere
Wie gesund sind vegan ernährte Katzen?
Vegane Ernährung bei Stubentigern ist umstritten - nun könnte eine Studie neuen Wind in die Debatte bringen.
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Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolbild) | Vegane Ernährung von Katzen, kann das gesund sein?
Stefan Parsch
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:27 Uhr

Beim Thema vegane Ernährung von Katzen sind die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern verhärtet. Eine Studie könnte nun neuen Wind in die Debatte bringen. Laut der im Fachblatt PLOSONE veröffentlichten Untersuchung sollen vegan ernährte Katzen mindestens so gesund sein wie solche, die eine Kost auf Fleischbasis erhalten. Eine deutsche Professorin für Tierernährung zweifelt die Aussagekraft der Studie, die auf der Befragung von Herrchen und Frauchen basiert, aber an. 

Wie beim Menschen gibt es ein Trend zur Kost ohne Fleisch

Katzen gehören zur systematischen Ordnung der Raubtiere (Carnivora), ihre wilden Verwandten ernähren sich überwiegend von Fleisch. Auch Hauskatzen werden deshalb traditionell mit Fleisch gefüttert. Doch es gibt – wie beim Menschen auch – einen Trend zu einer Kost ohne Fleisch und tierische Produkte. Viele Fachleute raten aber davon ab, den eigenen Stubentiger rein vegan zu füttern. Für ihre nun erschienene Studie haben Andrew Knight von der University of Winchester (Großbritannien) und sein Team 1369 Herrchen und Frauchen befragt. Deren Katzen mussten mindestens ein Jahr lang fleischhaltig oder fleischlos ernährt worden sein.

Neun Prozent der erfassten Katzen erhielten vegane Kost, die übrigen fleischhaltige. Wichtig zu erwähnen: Die Studie wurde finanziert von der Organisation ProVeg International, die sich für eine pflanzenbasierte Ernährung stark macht. Der Geldgeber habe beim Design, bei der Durchführung und Analyse der Umfrage aber keine Rolle gespielt, schreiben die Studienautoren.

Unter anderem wurden 22 spezifische Gesundheitsstörungen abgefragt. 42 Prozent der Besitzer von fleischhaltig ernährten Katzen berichteten demnach über mindestens eine Störung, verglichen mit 37 Prozent der Besitzer von vegan ernährten Katzen. Jenseits von Routineuntersuchungen berichteten Besitzer von Katzen mit veganer Kost etwas seltener davon, dass sie mit ihrem Tier zwei Mal oder öfter innerhalb eines Jahres beim Tierarzt waren. Bei fleischfressenden Katzen mussten die Besitzer nach eigenen Angaben etwas häufiger (in acht Prozent der Fälle) zu einer therapeutischen Diät übergehen als bei vegan gefütterten Katzen (vier Prozent der Fälle). Zudem gaben Besitzer vegan ernährter Katzen seltener an, ihrem Tier Medikamente verabreicht zu haben.

Die Werte haben jedoch relativ wenig Aussagenkraft

Bis auf eine Ausnahme sind die in der Umfrage berichteten gesundheitlichen Vorteile bei vegan ernährten Katzen allerdings nicht statistisch signifikant, wie die Forscher selbst einräumen. Das bedeutet, diese Werte haben relativ wenig Aussagekraft. „Die begrenzte Anzahl an Katzen in unserer Stichprobe, die vegan ernährt wurden (127 von 1369 Untersuchten oder 9,3 Prozent), könnte die Feststellung statistisch signifikanter Effekte bis zu einem gewissen Grad verhindert haben“, schreiben die Studienautoren.

Ellen Kienzle, Professorin für Tierernährung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, hält die Methode einer Online-Befragung von Katzenbesitzern für wenig geeignet, um Erkenntnisse über die vegane Ernährung von Katzen zu gewinnen. Denn viele Angaben könnten durch die Haltung der Besitzer, etwa zur Tiermedizin oder zur fleischlosen Ernährung, eingefärbt sein. Es gebe zwar keine bekannten Fakten, die grundsätzlich gegen eine vegane Ernährung von Katzen spreche. „Aber solange es keine gesicherten Erkenntnisse über die vegane Ernährung von Katzen gibt, ist die fleischlose Diät ein Tierversuch, für den ich als Wissenschaftlerin eine Genehmigung bräuchte“, sagt Kienzle.

Die in der Studie erfassten Katzen waren zu 97 Prozent kastriert oder sterilisiert und die vegan ernährten Katzen im Durchschnitt jünger als die fleischhaltig ernährten. 52 Prozent der Katzen waren weiblich, die übrigen männlich. Knight und Kollegen beachteten solche Aspekte und berücksichtigten sie in ihrer statistischen Auswertung, da sie die Gesundheit der Tiere beeinflussen können. (dpa)

 
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