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BRAUT
Plötzlich Bridezilla...
Bridezilla       -  Die Hochzeitsvorbereitungen gehen los... und so manche Braut verwandelt sich dabei in ein kleines 'Monster'.
Foto: CareyHope (iStockphoto) | Die Hochzeitsvorbereitungen gehen los... und so manche Braut verwandelt sich dabei in ein kleines "Monster".
Brigitte Theil
 |  aktualisiert: 01.06.2022 12:58 Uhr

Der (unerwartete) Antrag, der Ring am Finger, pures Glück und Euphorie - und dann beginnt die Phase der Hochzeitsvorbereitung. Die werdende Braut hat zwei Möglichkeiten: Einen kühlen Kopf bewahren – oder sich in alles hineinsteigern.

„Competitive Wedding Syndrome“

Im Duden ist der Begriff „Bridezilla“ zwar (noch) nicht zu finden, aber beim Durchlesen von Foren und Blogs versteht man schnell: Es handelt sich um ein Kunstwort aus dem englischen Wort für Braut „Bride“ und dem Monster „Godzilla“. Überspitzte Formulierung? Nein: die nackte Wahrheit. Der Gedanke, der im Hinterkopf einer Bridezilla wie eine Neonreklame aufploppt, ist: Unsere Hochzeit soll die tollste sein, auf der die Gäste jemals waren. Punkt. Und dafür tut die Bridezilla alles und legt sich mit jedem an - meist sogar mit dem Zukünftigen und den eigenen Trauzeugen. Manch einer mag sagen, dass die Braut ja gar nichts dafür kann: Amerikaner und Briten sprechen beispielsweise vom „Competitive Wedding Syndrome“ (CWS), der die Braut überfällt. Ob dieses Syndrom wirklich der Grund ist? Wahrscheinlicher ist doch, dass die Braut selber sich unnötigen Stress macht.

Ab ins Braut-Bootcamp!

Die perfekte Figur. Manche lassen sich, um „perfekt“ auszusehen Brustimplantate einsetzen oder die Nase richten, aber man kann es auch absurder auf die Spitze treiben: Es gibt Braut-Bootcamps! Diese machen aus dicken Bräuten schlanke, durchtrainierte Bräute. Pippa Middleton hat vor Ihrer Hochzeit im Mai 2017 so ein Camp besucht – für einen Knack-Po. Dieser ist in einem Mermaid-Kleid, wie sie es als Brautjungfer auf Kates Hochzeit getragen hat, natürlich unerlässlich. Und damit hatte sie ja schließlich auch für weltweites Aufsehen gesorgt!

Pippa Middletons Hochzeit       -  Pippa Middleton und ihr Ehemann James Matthews verlassen am 20. Mai 2017 die St Mark's Church in Englefield, Westlondon.
Foto: JUSTIN TALLIS (POOL) | Pippa Middleton und ihr Ehemann James Matthews verlassen am 20. Mai 2017 die St Mark's Church in Englefield, Westlondon.

Aber für ihre eigene Hochzeit? Da trug sie schließlich ein Kleid mit ausgestelltem Rock - und da drunter versteckte sich wohl ihr im Camp geschliffener Hintern. Doch nicht nur die amerikanischen und britischen Bräute gehen in die Bootcamps. Auch auf deutschen Webseiten finden sich mittlerweile Bridal Bootcamps, die den perfekten Körper anpreisen und mit Angeboten locken. Unnötig ausgegebenes Geld, wie ich finde - schließlich kann man sich auch selbst fit halten und auf die Ernährung achten.

Alles MUSS perfekt sein!

Außer des perfekten Aussehens gibt es aber noch viele weitere Themen, über die man sich als angehende Braut Gedanken machen muss (mit dem Bräutigam natürlich...!) und die minutiös geplant werden könnten: In welcher Location feiern wir, wen laden wir ein, was gibt’s zu essen, welches Kleid, genaue Vorstellungen zu den Trauzeugen und Brautjungfern, die Ringe, Deko, Blumen, Haare, Make-Up, DJ – und nicht zu vergessen natürlich vorab die Save-the-Date-Karten, der Link zur Wedding-Website und schließlich die Einladungskarten! Potenzial, sich über viel aufzuregen gibt’s auf jeden Fall! Aber was hat eine Braut davon Bridezilla zu sein? Zu viel Stress, Streit mit den Liebsten und übermäßiges Geldausgeben für Dinge, die keiner wirklich braucht.

Brautkleid       -  Wichtiger Moment: Die Braut auf Kleidersuche.
Foto: Dejan_Dundjerski (iStockphoto) | Wichtiger Moment: Die Braut auf Kleidersuche.

Steckt nicht in jedem ein bisschen Bridezilla?

Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen: Selbst als eigentlich stressresistente und (meist) liebe Person überkommen mich manchmal Panik-Anfälle, dass dies oder das nicht klappt oder vergessen wird. Steckt auch in mir eine Bridezilla? Ein Test einer einschlägigen deutschen Frauenzeitschrift verrät mir nach Beantwortung von zehn Fragen: „Glückwunsch! Sie haben sich nicht vom Bridezilla-Virus anstecken lassen!“ - Hmm, ok. Dann kann ich ja beruhigt sein.

Und trotzdem: Kein Treffen mit Freunden und Familienmitgliedern ohne DIE Frage: „Und, wie laufen die Vorbereitungen?“ Als würde man sich nicht schon länger kennen und hätte nicht genug andere Themen, über die man sich unterhalten könnte. Natürlich ist die Nachfrage immer nett gemeint. Doch dadurch wird es auch für mich bei jedem Treffen DAS Thema und ich höre mich irgendwann selber Monologe halten über die passende Blumendeko und das richtige Papier für die Einladungskarten. Auch eine Wedding-Website haben wir erstellt (was aber tatsächlich nicht meine Idee war, sondern die meines Zukünftigen!) und zig Pinterest-Pinnwände zu Deko, Kleidern und Frisuren habe ich auch schon angelegt... Ein bisschen Bridezilla steckt vielleicht doch in mir...

 
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