zurück
ADHS, Wechseljahre oder beides? Tipps für den Arzttermin
Viele Frauen erleben in den Wechseljahren eine Verschlechterung ihrer ADHS-Symptome. Warum das passiert und wie Sie das Thema beim Arzt ansprechen können.
Patientin und Ärztin im Gespräch       -  Frauen, die das Gefühl haben, dass sich ihre ADHS-Symptome in der Perimenopause verschlechtern, sollten das bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ansprechen.
Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn | Frauen, die das Gefühl haben, dass sich ihre ADHS-Symptome in der Perimenopause verschlechtern, sollten das bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ansprechen.
dpa
 |  aktualisiert: 31.10.2024 02:42 Uhr

Berlin/Uppsala(dpa/tmn) - Für viele Frauen markiert die Menopause eine Phase tiefgreifender körperlicher und psychischer Veränderungen. Rund neun Millionen Frauen in Deutschland zwischen 40 und 55 Jahren sind in den sogenannten Wechseljahren; viele erleben unter anderem Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und erhöhte Reizbarkeit, so der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). 

Sinkende Östrogenspiegel wirken sich auf Struktur, Konnektivität und Stoffwechsel des Gehirns aus, erklärt die schwedische Ärztin und Neurowissenschaftlerin Charlotte Borg Skoglund von der Universität Uppsala. Das hat Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Emotionsregulation. Viele Frauen berichten vom sogenannten „Menopause-Gehirnnebel”, wodurch das Erinnern, Planen und Wechseln zwischen Aufgaben zunehmend schwerfällt. 

Für Frauen mit ADHS, das bereits durch ein Ungleichgewicht in der Hirnchemie mitverursacht wird, bedeutet das eine zusätzliche Herausforderung: Diese Symptome sind quasi klassische ADHS-Charakteristika, was zu Verwirrung führen kann: Sind das die Wechseljahre oder ADHS - oder beides?​ 

Tipps, um das Thema beim Arzt anzusprechen

Skoglund rät: Frauen, die das Gefühl haben, dass sich ihre ADHS-Symptome in der Perimenopause verschlechtern, sollten das bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ansprechen, damit Therapiemöglichkeiten aufeinander abgestimmt werden können. Etwa so:

  • „Ich habe festgestellt, dass meine ADHS-Symptome in letzter Zeit zugenommen haben. Ich vermute, dass dies mit der Perimenopause zusammenhängen könnte. Können wir über mögliche Behandlungsoptionen sprechen, die mir bei beidem helfen könnten?”
  • „Ich habe meine Symptome dokumentiert und bemerke, dass sich mein ADHS zu bestimmten Zeitpunkten meines Zyklus verschlechtert. Wie können wir die Behandlung an diese Schwankungen anpassen?”
  • „Wäre eine Hormontherapie in meinem Fall sinnvoll? Und wie würde das mit meiner aktuellen ADHS-Medikation zusammenpassen?”
  • „Ich würde gerne einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der sowohl Lebensstiländerungen als auch Medikamente umfasst. Können wir einen Plan entwickeln, der alle Aspekte meiner Gesundheit berücksichtigt?”

Hilfreich könnte auch sein, diese Dinge für den Termin vorzubereiten:

  • Eine Liste von Symptomen und Beobachtungen
  • Informationen zu den persönlichen Lebensumständen, etwa größere Stressfaktoren oder kürzliche Veränderungen
  • Medikamentenliste mit Dosierungen, also verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel
  • Fragen, geordnet nach ihrer Wichtigkeit aufschreiben
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Arzttermine
Frauen in Deutschland
Gesundheit
Neurologinnen und Neurologen
Rezeptpflicht
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen