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Stiftung Warentest
Ranzig, stichig, muffig: Qualität von Olivenöl nimmt ab
Stiftung Warentest hat sich Olivenöle angeschaut. Nur vier von 23 Ölen wurden als "gut" bewertet – gleichzeitig steigen die Preise. Was der Grund ist.
Nur 4 von 23 Olivenölen schneiden bei Testern «gut» ab.jpeg       -  Während vor zwei Jahren noch gut zwei Drittel der von Stiftung Warentest untersuchten Öle gut abschnitten, sind es diesmal nur 4 von 23.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn, dpa | Während vor zwei Jahren noch gut zwei Drittel der von Stiftung Warentest untersuchten Öle gut abschnitten, sind es diesmal nur 4 von 23.
Victoria Schmitz
 |  aktualisiert: 05.04.2024 02:44 Uhr

Stiftung Warentest hat Olivenöle genauer unter die Lupe genommen und kommt zu einem besorgniserregenden Ergebnis. Die Qualität der Öle hat abgenommen. Insgesamt 23 Öle verschiedener Marken und Preisklassen wurden getestet. Nur vier davon haben die Gesamtbewertung "gut" erhalten. Sechs fielen ganz durch. Woran liegt das? Und welche Öle können Verbraucherinnen und Verbraucher guten Gewissens in Salatsoße und Co. packen? 

Stiftung Warentest macht einen Hauptgrund für die zunehmend schlechte Qualität der Olivenöle aus: den Klimawandel. Jochen Wettach, Projektleiter des Tests, sagte: "Schlechte Oliven­ernten könnten sich in der Klimakrise häufen, der Anteil an hoch­wertigen Ölen sinkt." Die schlechten Ernten sind bedingt durch Hitzestress, Wassermangel und Schädlinge, die den Pflanzen im Mittelmeerraum zusetzen. 

Olivenöl im Test: Klimawandel verursacht steigende Ölpreise

Die Folge: Die Öle sind "ranzig", "stichig" oder "muffig". Der Geschmack resultiere daher, dass beschädigte Oliven in Kontakt mit Sauerstoff kämen oder die Früchte vor dem Pressen zu lange lagerten. Zu letzterem komme es häufiger, weil die Oliven durch den Klimawandel früher reif seien als üblich und deshalb früher gepflückt würden. 

Eine weitere Konsequenz, neben Qualität und Geschmack: Die Preise sind gestiegen. Seit dem vergangenen Test im Oktober 2022 hätten sich die Preise fast verdoppelt. Damals lag der Durchschnittspreis für einen Liter Olivenöl zwischen 5,75 und 36 Euro. Beim aktuellen Test rangierte er zwischen 10,70 Euro und 46 Euro. Auffällig sei auch, dass die Preise für Olivenöl laut Verbraucherpreis-Index in Deutschland stärker gestiegen seien als für andere Pflanzenöle

Stiftung Warentest empfiehlt auch günstigere Olivenöle

Dennoch gibt es laut Stiftung Warentest auch gute Nachrichten: Auch wenn die Preise gestiegen sind, gebe es Öle für unter zwölf Euro pro Liter, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen würden. Welche Öle sind also empfehlenswert? 

Laut EU-Olivenöl-Verordnung gibt es insgesamt vier Kategorien, mit denen absteigend die Qualität von Olivenölen bewertet wird: "Natives Olivenöl extra", "Natives Olivenöl", "Olivenöl" und "Lampant-Öl". Erstere, die höchste Güteklasse, ist laut Stiftung Warentest diejenige, die vorherrschend in deutschen Supermärkten sei. Die Kategorie müsse ein "Mindestmaß an Fruchtigkeit" aufweisen und ohne "sensorische Fehler" sein. "Natives Olivenöl" würde in Deutschland kaum verkauft, die Kategorie "Olivenöl" ging als Bratöl in den Handel. "Lampant-Öl" wird nicht als Lebensmittel verkauft. 

Bio-Olivenöle überzeugen Stiftung Warentest

In der höchsten Güteklasse, "Natives Ölivenöl extra", haben nur zwei der getesteten Öle überzeugt: Cosmo di Russo Caieta aus Italien (online erhältlich, 46 Euro pro Liter) und das Rapunzel Kreta Bio-Öl (34 Euro pro Liter). Unter den Bratölen empfiehlt Stiftung Warentest diese Produkte: Alnatura (18,70 Euro pro Liter) und Byodo (20 Euro pro Liter). Die vollständigen Ergebnisse finden sich im "test"-Heft (Ausgabe 4/2024) der Stiftung Warentest. (mit dpa)

 
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