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Öko-Test
Pestizidcocktails in schwarzen Tees gefunden – Aldi nimmt Produkt aus Sortiment
Öko-Test hat schwarze Tees unter die Lupe genommen und dabei teilweise ganze Cocktails an Pestiziden gefunden. Aldi hat darauf reagiert und ein Produkt aus dem Sortiment genommen.
Sehr heißer Tee kann die Entstehung von Speiseröhrenkrebs fördern. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Illustration       -  Öko-Test hat Schwarztees getestet.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild) | Öko-Test hat Schwarztees getestet.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:10 Uhr

Mit dem Herbst beginnt auch langsam wieder die Teezeit. Gießt man sich eine Tasse schwarzen Tee ein, tut man seinem Körper etwas Gutes – könnte man meinen. Dass das nicht immer so ist, hat nun die Zeitschrift Öko-Test herausgefunden. In Schwarzteeblättern wurden zum Teil ganze Cocktails an Pestiziden gefunden. Insgesamt zwölf Spritzgifte hat das Labor in 24 schwarzen Tees nachgewiesen. Darunter das umstrittene Herbizid Glyphosat und Mittel wie Thiacloprid, Clothianidin, Propargit oder Dicofol. Diese werden als bedenklich oder gar als möglicherweise krebserregend eingestuft.

Öko-Test: schwarzer Tee mit Spritzgiften belastet

Die Hälfte der nachgewiesenen Spritzgifte sei im Anbau in Deutschland verboten, so die Tester. Weil die Pestizide nicht im Aufguss, sondern in den Teeblättern geprüft wurden, schränken sie ein, dass durch die Verdünnung mit Wasser nur Spuren im eigentlichen Tee zu finden seien. "Alle gemessenen Pestizidrückstände bewegen sich weit unterhalb der Mengen, die gesetzlich zugelassen sind", heißt es von Öko-Test. "Sie sind nicht akut giftig."

Demnach lassen sich keine direkten Rückschlüsse auf eine Gesundheitsgefährdung ziehen. "Allerdings ist die Wechselwirkung verschiedener Pestizidspuren bislang wenig erforscht", heißt es bei Öko-Test. Fünf schwarze Tees wurden mit der schlechtesten Note "ungenügend" bewertet.

Schwarze Tees im Test: Zwei Produkte mit "sehr gut" ausgezeichnet

Keiner der getesteten Tees sei im Aufguss giftig gewesen, fassen die Tester zusammen. In der Regel seien, bis auf eine Ausnahme, Biotees eine gute Wahl. Bei deren Anbau sind chemisch-synthetische Spritzgifte verboten. Eine gute Orientierung beim Kauf ist auch eine Zertifizierung von Naturland oder die Kombi aus Bio und Fairtrade, wie Öko-Test berichtet.

Die zwei Testsieger wurden mit der Note "sehr gut" ausgezeichnet. Die Tester hatten bei den Tees weder an den Inhaltsstoffen noch am Anbau etwas auszusetzen. Es handelt sich dabei um die losen Biotees "Lebensbaum Assam Schwarztee Broken kräftig-malzig" (4,79 Euro pro 100 g) und "Tee Gschwendner Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flush" (13,80 Euro pro 100 g).

Aldi Nord reagiert auf Öko-Test-Ergebnis und nimmt Tee aus Sortiment

Einer der Testverlierer, die mit "ungenügend" bewertet wurden, ist die "Westminster Tea Schwarztee-Mischung" von Aldi Nord. In diesem Produkt lag der Gehalt an Chlorat über dem gesetzlichen Grenzwert. Nach dem Test entschied sich der Discounter laut der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen, das Produkt aus dem Sortiment zu nehmen.

Chlorat kann über gechlortes Trinkwasser oder Reinigungsmittel in Lebensmittel gelangen. Eine langfristige Aufnahme kann unter anderem zu einer Hemmung der Jodaufnahme und zu Schädigungen der Schilddrüse führen. (mit dpa)

 
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