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Gartenkolumne
Kochen, Garten, Halloween: Welchen Kürbis für welchen Zweck?
Es gibt nicht nur den Hokkaidokürbis. Die Vielfalt des Beerengewächses ist ungleich größer. Die Pflanze ist etwas für clevere Gärtner.
Marianne Scheu-Helgert
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:15 Uhr

Unter der unendlichen Fülle an großen, kleinen, roten, gelben, glatten und runzligen Kürbissen finde ich Speisekürbisse am interessantesten. Sie erfüllen allesamt dekorative Aufgaben am Hauseingang oder auf der Terrasse, bevor sie dann in den Kochtopf wandern.

Zu über 90 Prozent liegen in den Läden die zumeist orangefarbenen Hokkaido-Typen als Speisekürbisse. Sie sind schmackhaft, im Fleisch fast einer Kartoffel ähnlich, und ihre Schale kann mitgenutzt werden. Obwohl zumeist handlich in der Größe, gehören sie botanisch zu den Riesenkürbissen (Cucurbita maxima). Ich bevorzuge Moschuskürbisse (C. moschata) wie den Muskatkürbis oder den Butternuss-Kürbis. Sie sind besonders aromatisch und fein im Fruchtfleisch. Die Schale muss man entfernen, das ist aber kein Problem: Kürbis in etwa 5 cm dicke Scheiben schneiden, davon auf dem Schneidebrett die Schale abschneiden. Die meisten Halloweenkürbisse und auch ein paar sehr kleine Speisekürbisse wie der Mikrowellenkürbis gehören zur dritten Art, den Gartenkürbissen (C. pepo), zu denen übrigens auch der Ölkürbis und alle Zucchini zählen.

Für Halloween eignet sich der Ölkürbis

Für Halloween bevorzuge ich den Ölkürbis. In seiner Vollreife verschwindet seine grün-orangefarbene Streifung. Das Fruchtfleisch ist fast geschmacklos. So ist es nicht schade, schauerliche Halloween-Fratzen oder nur einfach dekorative Windlichter daraus zu schnitzen. Dazu schneidet man zunächst einen Deckel ab, der später einen kleinen Rauchabzug erhält. Dann räumt man die grünen, schalenlosen Kerne aus. Man kann sie sofort knabbern, oder auch wie der Profi waschen, trocknen und in der Pfanne rösten. Im unteren Teil soll innen eine Standfläche für ein Teelicht oder eine Kerze entstehen. Echte Flammen sorgen in der abendlichen Dämmerung für ein feines Kürbis-Röstaroma, deshalb kommen bei mir keine elektrischen Leuchtmittel infrage.

Am besten halten unbeschädigte, voll entwickelte Exemplare, die noch keine Frostnacht erlitten haben. Ist das Malheur doch einmal geschehen, kommen solche Früchte möglichst schnell in den Suppentopf. Die schönsten Stücke hole ich vor Reifnächten vom Hauseingang ins Haus, in milderen Novemberwochen dürfen sie durchaus wieder hinaus. Leichte Beschädigungen kann der Kürbis in ein, zwei Wochen „ausheilen“, wenn er bei etwa 16 Grad lagert. Er schließt die Wunden mit Korkgewebe. Manche Kürbishöfe nutzen diese Fähigkeit der Kürbisse, indem sie gut drei Wochen vor der Ernte mit einem spitzen Stift einen Namenszug oder andere Muster einritzen. Ausgereifte Kürbisse gehören jetzt im Oktober aus dem Garten schnell ins Trockene, vor allem bei nebelfeuchtem Wetter, das Fäulnis begünstigt. 

In kleinen Gärten kann der Kürbis den Zaun hochranken

Kürbisse im Garten sind etwas für clevere Gärtner. Sie überziehen die Beete einen Sommer lang mit einem dichten Blätterdach. Sie unterdrücken dabei Unkräuter, ohne allzu viel Gießwasser zu fordern. Wer wenig Platz hat, zieht Kürbisse an Zäunen, Pergolen oder Rankgerüsten als Sichtschutz nach oben. 

 
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