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Essenskolumne
Mit einfachen Tricks Zucker und Kalorien beim Dessert sparen
Ein Dessert geht (fast) immer. Aber warum eigentlich? Wie man mit einfachen Tricks Zucker vermeiden, Kalorien sparen und trotzdem etwas Leckeres servieren kann.
Ein fruchtiger Obstsalat schmeckt bei Hitze immer gut, zum Beispiel mit Mango, Physalis und Melone. Foto: Teubner/ Westermann & Buroh       -  Ein fruchtiger Obstsalat funktioniert auch im Winter gut als Dessert. Und die Vitamine stärken das Immunsystem.
Foto: Teubner/ Westermann & Buroh, dpa | Ein fruchtiger Obstsalat funktioniert auch im Winter gut als Dessert. Und die Vitamine stärken das Immunsystem.
Anja Schwengel-Exner
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:39 Uhr

Auch wenn wir pappsatt sind – Nachtisch geht eigentlich immer! Selbst nach einem üppigen Feiertagsessen wie Raclette, Fondue, Gans oder Karpfen gehört für viele eine Nachspeise zum Programm. Doch warum können wir danach noch ein Dessert verdrücken? 

Unser Magen meldet dem Hirn, wenn die sogenannte sensorische Sättigung eintritt. Wir fühlen uns gesättigt und essen im besten Fall nicht mehr weiter. Dabei bezieht sich diese Meldung aber auf das bisher Verzehrte, nicht auf das Fassungsvermögen unseres Magens. Kommt dann die Nachspeise auf den Tisch, ertönt das Signal – oh, etwas Neues, riecht gut, sieht gut aus – essen! 

Es werden Reserven angelegt

Dieses „Notfallprogramm“ sorgt in Zeiten eines Mangels dafür, dass bei plötzlichem Überangebot mehr Nährstoffe aufgenommen und Reserven angelegt werden können (die allseits bekannten Speckröllchen). Hierzulande leiden wir meist keinen Mangel, es gibt genug Essen, um satt zu werden. Das weiß aber unser Körper nicht. Er reagiert deshalb immer noch wie in der Steinzeit. Es könnte ja wieder ein Mangel kommen … Und so passen dann auch Mousse au Chocolat oder Eis noch rein. 

Wen besonders nach salzigen Speisen die Lust auf Süßes packt, kann dieser durch sparsamen Umgang mit dem weißen Gold einen Riegel vorschieben. Vielen hilft die Kombination von süßen und scharfen Komponenten in Hauptgerichten. Auch eine Ablenkung nach dem Essen wie ein Rätsel lösen oder in Bewegung kommen (das kann auch das Abräumen des Tisches sein!) bringt unser Gehirn auf andere Gedanken, und man verspürt weniger Süßhunger.

Mit einfachen Tricks Zucker und Kalorien sparen

Möchte man zum Schluss trotzdem nicht auf etwas Süßes verzichten, lassen sich mit einfachen Tricks Zucker und Kalorien sparen. Manch einem reicht schon ein leicht gesüßter Espresso, der mit seinen Bitterstoffen auch der Verdauung auf die Beine hilft. Auch ein Früchte-, Kräuter- oder schwarzer Tee nach dem Essen tut wohl. 

Selbst gemachte Alternativen zu gekauften Desserts lassen sich nach persönlichem Geschmack süßen. Gewürze wie Vanille, Tonkabohne, Zimt oder Kardamom sorgen für mehr Geschmack. Klassische Desserts wie „Bayrisch Creme“ oder Mousse au Chocolat gelingen auch mit weniger Zucker und schmecken selbst mit der Hälfte der angegebenen Zuckermengen noch süß genug. 

Alternativen für Eisliebhaber sind „Nicecreams“. Sie lassen sich aus gefrorenen Früchten mit etwas Fruchtsaft, Milchprodukten oder pflanzlichen Alternativen mithilfe eines Stand- oder Stabmixers innerhalb kurzer Zeit herstellen. Dazu einfach gefrorene Früchte mit Saft, Joghurt oder pflanzlichen Alternativen pürieren, bis eine cremige Masse entsteht, und sofort servieren. Bei sehr sauren Früchten kann man entweder eine Banane, etwas Honig, Fruchtdicksaft oder wenig Zucker zufügen. Wer mag, schmeckt das Ganze noch mit Vanille oder anderen Gewürzen ab. Kinder, Schwangere oder Personen mit einer Immunschwäche sollten jedoch auf rohe Tiefkühlbeeren verzichten. Erhitzt man die Beeren vorab und friert sie danach wieder ein, lässt sich das Infektionsrisiko mindern.

Auch Crêpes oder Pfannkuchen sind eine schmackhafte Alternative. Auf Zucker kann man im Teig komplett verzichten. Süß wird es trotzdem, wenn man die gebackenen Leckereien mit etwas Konfitüre, einem Obstkompott oder einfach mit etwas Puderzucker und Zimt serviert. Ein Obstsalat kommt ganz ohne zusätzlichen Zucker aus und versorgt den Körper zusätzlich mit jeder Menge Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Winterlich schmeckt ein Bratapfel, der sich abwechslungsreich mit Nüssen, Mandeln, Saaten oder Pinienkernen und Trockenfrüchten wie Datteln oder Rosinen füllen lässt. Wem jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft, hier das Rezept für 

Apfel-Zimt-Trifle (4 Portionen): 350 Gramm Apfelmark, ungesüßt, mit ½ sehr reifen Banane oder 1 EL Zucker vermischen, mit Zimt abschmecken und in ein Glas füllen. 150 Gramm Naturjoghurt (oder pflanzliche Alternative) mit ½ EL Zucker oder Apfeldicksaft und gemahlener Vanille vermengen, über das Apfelmark geben. 4 Spekulatius (oder andere Weihnachtskekse) zerbröseln und auf das Dessert streuen, servieren. 

Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.

 

 
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