Ob Butterplätzchen, Vanillekipferl oder Spitzbuben - Plätzchen sind bei vielen in der Weihnachtszeit beliebt. Kein Wunder. Denn allein der Duft erzeugt schon eine besinnliche Stimmung. Doch es gibt auch einige fränkische Plätzchenrezepte, die diese Zeit zu versüßen wissen. Einige davon stellen wir Ihnen vor.
Lebkuchen
Ein Klassiker unter dem Weihnachtsgebäck sind Lebkuchen. Für Franken gehören sie ab November zum Speiseplan. Besonders bekannt sind die Nürnberger Lebkuchen. Doch sie sind auch einfach nachzumachen.
Für rund 30 Lebkuchen werden benötigt:
- 50 Gramm Orangeat
- 50 Gramm Zitronat
- 2 Eier
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 200 Gramm brauner Zucker
- 125 Gramm gemahlene Mandeln
- 100 Gramm gemahlene Haselnüsse
- 1 Messerspitze Backpulver
- 1 EL Lebkuchengewürz
- 1 EL Zimt
- 30 Oblaten
Für die Glasur:
- 175 Gramm Schokolade (nach Belieben dunkle oder Vollmilchschokolade)
Eier, Zucker, Vanillezucker, Zimt und Lebkuchengewürz mit einem Mixer schaumig schlagen. Mandeln und Nüsse mit Orangeat, Zitronat und Backpulver vermischen und unter die Eiercreme rühren. Danach die Masse durchziehen lassen.
Nach einigen Minuten auf jede Oblate einen Esslöffel der Masse geben und in Form bringen. Die Lebkuchen auf einem Backblech in den vorgeheizten Ofen bei 140°C Ober-/Unterhitze etwa 25 Minuten backen bis sie leicht goldbraun sind. Danach abkühlen lassen.
Für die Glasur die Schokolade im Wasserbad oder in der Mikrowelle vorsichtig schmelzen lassen und auf die erkalteten Lebkuchen streichen.
Würzburger Eiermarzipan
Marzipanhasser aufgepasst: Der Würzburger Eiermarzipan hat trotz seines Namens nicht viel mit Marzipan gemeinsam. Das Gebäck besteht hauptsächlich aus Eier uns Zucker. Neben Unterfranken ist es auch in Mittel- und Oberfranken verbreitet. Das Gebäck ist auch als Springerle, Nürnberger Eierzucker, Reiterle oder Bamberger Marz bekannt. Traditionell wird das Gebäck mit Modeln hergestellt - gegossene Formen mit Mustern.
Das brauchen Sie für 18 Stück:
- 4 Eier
- 500 Gramm Puderzucker
- 500 Gramm Mehl
- 50 Gramm Speisestärke
- 1 Messerspitze Hirschornsalz
- Nach Bedarf 2 EL Rum oder Kirschwasser
- etwas Anis
Den Puderzucker mit den Eiern schaumig schlagen. Das Hirschhornsalz in dem Kirschwasser oder Rum auflösen und mit dem Mehl unter die Zuckermasse ziehen. Alles gut durchkneten. Den Teig anschließend in ein feuchtes Tuch einschlagen und eine Stunde an einem kühlen Ort ruhen lassen.
Danach den Teig etwa einen Zentimeter dick ausrollen und mit der Speisestärke bestreuen. Mit Formen ausstechen oder Modeln in den Teig drücken. Die Stücke mit einem Messer voneinander trennen und auf ein gefettetes mit Anis bestreutes Blech zwölf Stunden trocknen lassen. Anschließend bei 160°C rund 20 Minuten backen lassen.
Heinerle
Natürlich gibt es an Weihnachten in Franken auch wieder "der Oma ihre Heinerle". Das pralinenartige Gebäck besteht aus mehreren Oblatenschichten und viel Schokolade - pures Hüftgold also. Aber wer sagt auch, dass Gebäck gesund sein soll? Ein Ofen ist für Heinerle nicht notwendig.
Für die Weihnachtspralinen sind nötig:
- 250 Gramm Palm- / Kokosfett
- 250 Gramm Zucker
- 250 Gramm Blockschokolade
- 4 Eier
- 1 Päckchen Vanillezucker
- eckige Backoblaten (12 x 20 Zentimeter)
Palmfett, Zucker, zerkleinerte Schokolade und Eier im Wasserbad zu einer cremigen Masse verrühren. Anschließend so lange abkühlen lassen, bis die Masse gut zu verstreichen ist. Eine niedrige Auflauf- oder Kuchenform mit Backpapier auskleiden. Abwechselnd eine Oblate mit zwei Esslöffeln Schokomasse bestreichen. Etwa vier bis sechs Schichten kommen aufeinander. die letzte Oblatenschicht beschweren - etwa mit einem Brett - und kalt stellen. Am nächsten Tag den Block in Rauten schneiden und genießen.
Schneeballen
Nicht nur beim Spielen auf der Wiese im Winter beliebt: der Schneeball. Das Mürbeteiggebäck kommt aus dem mittelfränkischen Rothenburg ob der Tauber (Lkr. Ansbach) und ist auch auf vielen Weihnachtsmärkten zu finden. Dank seiner trockenen Konsistenz halten sich die Schneeballen auch über die Weihnachtszeit hinaus. Bis zu zwei Monate kann man sie aufbewahren. Manchmal werden sie auch Storchennester genannt.
Die Zutaten:
- 500 Gramm Mehl
- 100 Gramm Butter
- 2 Eier
- 250 Gramm sauren Rahm
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- Butterschmalz zum Ausbacken
- Puderzucker zum Bestäuben
Aus Mehl, Butter, Eiern, Zucker, sauren Rahm und Salz wird ein Mürbeteig geknetet. Der Teig wird dünn auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt und mit einem gezackten Teigrädchen gleichmäßige Streifen geschnitten.
Damit der Schneeball seine charakteristische runde Form bekommt, wirt ein Kochlöffel abwechselnd in die Teigstreifen gefädelt. So dass ein Streifen über dem Löffelstiel und einer darunter liegt. Am Ende wird der Löffel aufgestellt und herausgezogen. Der Teig wird zu einer lockeren Kugel geformt. Die Kugel in ein Frittiereisen (eine Kugel mit Löchern) gleiten lassen und im Butterschmalz ausbacken. Den goldbraunen Ball aus der Form nehmen, etwas abtropfen lassen und noch warm in Puderzucker wälzen.
Gewürzkuchen
Der Gewürzkuchen - oder in Franken auch Ulmer genannt - zählt zwar nicht zu den Plätzchen, ist aber mit Zutaten wie Lebkuchengewürz und Schokolade ebenfalls passend zur Vorweihnachtszeit.
Für 1 Blech benötigen Sie:
- 250 Gramm Butter (Zimmertemperatur)
- 250 Gramm Zucker
- 4 Eier
- 300 Gramm Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 TL Hirschhornsalz
- 1 TL Zimt
- 1 TL Nelkenpulver
- 1/2 Päckchen Lebkuchengewürz
- 2 EL Rum
- 1 EL Backkakao
- 1 Tasse warme Milch
Für die Glasur:
- 250 Gramm Schokolade oder Glasur aus Puderzucker, Zitronensaft und Wasser
- bunte Streusel
Eier zusammen mit Zucker und Butter schaumig schlagen. Danach die Gewürze, Mehl, Milch und Rum dazugeben und verrühren, bis ein zäher Teig entsteht. Auf einem gefetteten Backblech verteilen und bei 170°C etwa 20 Minuten backen.
Je nach Belieben den Kuchen nach dem Abkühlen mit einer Schokoglasur oder mit Puderzuckerglasur bestreichen. Anschließen mit bunten Streuseln verzieren.