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Los Angeles
Geschmettert, nicht gehaucht - Paris Hiltons neues Album
Vor fast zwei Jahrzehnten brachte Hilton ihr Debütalbum „Paris” heraus - nun meldet sie sich mit „Infinite Icon” zurück. Dafür hat sie sich prominente Unterstützung geholt. Und schlägt neue Töne an.
Paris Hilton       -  Paris Hilton bringt ihr zweites Album heraus - nach 18 Jahren Musik-Pause. (Archivfoto)
Foto: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa | Paris Hilton bringt ihr zweites Album heraus - nach 18 Jahren Musik-Pause. (Archivfoto)
Barbara Munker und Antje Raupach, dpa
 |  aktualisiert: 23.09.2024 02:29 Uhr

Auf ihrem ersten Album habe sie beim Gesang sehr viel gehaucht - und sei dabei häufig in eine hohe Babystimme abgedriftet. Nun sei der Gesang sehr viel kraftvoller, erzählte Paris Hilton kürzlich in ihrem Podcast „I am Paris”. Ihre Produzentin, die international bekannte Songschreiberin und Sängerin Sia („Chandelier”), habe etwas Besonderes aus ihr herausgeholt, schwärmte Hilton über die Zusammenarbeit zu ihrem neuen Album „Infinite Icon”, das nun erscheint. 

Prominente Unterstützung

Die Australierin Sia war nicht nur als Produzentin aktiv, sondern wirkte auch an dem Track „If the Earth Is Spinning” mit - einer von zwölf Songs auf dem neuen Album. Aber nicht nur Hilton selbst, sondern auch Popsängerin und Grammy-Preisträgerin Meghan Trainor („All About That Bass”), die ebenfalls auf dem Album als prominente Unterstützerin dabei ist, bescheinigte Hilton im Podcast-Interview, sie würde nun regelrecht „schmettern”. 

Und das tun die beiden gemeinsam in dem von Trainor geschriebenen Song „Chasin'”, der bereits im Juli veröffentlicht wurde. „Dieser Song ist eine Erinnerung daran, dass man aufhören sollte, jemandem hinterherzujagen, der einen nie verdient hat”, erklärte Hilton dazu in den sozialen Medien. Mit Tempo, Power und viel Groove warnt das Duo im Song vor toxischen Beziehungen und beschwört die Kraft, sich davon zu lösen. „Sie hat eine Erfahrung in Worte gepackt, die völlig auf mich zutrifft”, sagte Hilton im Interview des Musikmagazins „Rolling Stone” - „der Punkt in deinem Leben, wenn man Selbstvertrauen, Kraft und Selbstliebe findet, von toxischen Beziehungen wegzugehen und sich im Leben vorwärtszubewegen”. 

Dance-Pop und Empowerment

Genau das ist es auch, was das Album thematisch durchzieht – ihre Reise von der It-Girl-Ikone der Nullerjahre (ohne soziale Medien) zur Mutter und Geschäftsfrau: Empowerment, Mental Health, das sind jetzt ihre Themen. Seit „Paris” mit dem Hit-Song „Stars Are Blind” hat sich im Leben der Hotelerbin viel getan. Das damalige Partygirl ist jetzt zweifache Mutter - vor drei Jahren heiratete sie den Unternehmer Carter Reum, Söhnchen Phoenix und Tochter London kamen 2023 per Leihmutterschaft zur Welt. Ihre „unglaubliche Reise durch die Mutterschaft” habe sie zu einem Song inspiriert, den sie mit ihrer Freundin, Sängerin Sia, aufgenommen habe. Eine Entwicklung, die sie im Song mit Zeilen wie „Cause fame won't love you like a mother, like a father should” besingt.

 

Verpackt sind die Erkenntnisse in zumeist schnelle elektronische Beats, die Hiltons glitzernde Stimme umschmeicheln. Alles in allem ein astrein produziertes und solides Dance-Pop-Album, das an manchen Stellen jedoch ein bisschen in Audio-Matsch abdriftet.

Als Ehefrau und Mutter mag sich das Leben des Ex-Partygirls drastisch verändert haben, aber mit Songs wie „Bad Bitch Academy (BBA)” (Refrain übersetzt: „Willkommen in der Schule der bösen Schlampen”) holt sie herrlich selbstironisch das It-Girl hervor und unterstreicht damit einmal mehr ihre Genese.

Die erste Kostprobe von Hiltons neuem Album gab es übrigens schon im Juni - eine Kollaboration mit der japanisch-britischen Singer-Songwriterin Rina Sawayama. Auch ihr gemeinsamer Song „I'm Free” hat für Hilton eine tiefe, persönliche Bedeutung, inspiriert von dem 1997 veröffentlichten Hit „Free” der US-Sängerin Ultra Naté. 

Song „I'm Free” - Hiltons Weg zur Heilung

Dieses Lied habe ihr Leben verändert, erklärt Hilton in einer Pressemitteilung. Sie habe ihn das erste Mal in einem New Yorker Club gehört, kurz nachdem sie aus der Schule Provo Canyon im US-Staat Utah entlassen worden sei. In dieser privaten Einrichtung habe sie psychologische und körperliche Gewalt erfahren. „Für mich stellt dieser Song den Weg zur Heilung und zur Selbstfindung dar”, sagte Hilton. Mit ihrer und Sawayamas Songversion wolle sie Fans in aller Welt dazu inspirieren, ihre eigene starke Stimme zu finden. 

Musikalisch betrachtet kann Hiltons Version durchaus mit dem Original mithalten und eignet sich bestens als Club-Hymne, wie so manch anderer Track auf dem Album. Beim Hören von Songs wie „Without Love” versteht man sofort, was Meghan Trainor meint, wenn sie von Hiltons schmetterndem Gesang auf dem Album schwärmt. 

Lange stand der Name Paris Hilton für ein Leben in Schönheit, Geld und Glamour. Die reiche Urenkelin von Hotel-Magnat Conrad Hilton, einst das angesagteste It-Girl ihrer Zeit, ist erwachsen geworden. Mit „Infinite Icon” will sie das 18 Jahre nach „Paris” nun auch musikalisch beweisen. Und das ist ihr – im Rahmen ihres Dance-Pop-Spektrums – gelungen. 

Ein bisschen gehaucht wird zwar auch auf „Infinite Icon”, aber das war bei einer Platte von Paris Hilton auch nicht anders zu erwarten. Wenn es nun auch etwas schmetternder, entschlossener und selbstbewusster daherkommt. Fans werden nicht enttäuscht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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