Musiker und Liedermacher Konstantin Wecker war als junger Mann eigenen Worten zufolge „ein ziemlich blöder Macho”. „Zum Glück war meine Poesie immer sehr viel klüger als ich. Ich hatte dann später das Glück, großartige Frauen kennenzulernen, wie Petra Kelly oder Margarethe von Trotta, die mich geprägt haben”, sagte der 77-Jährige im Interview der „Rheinischen Post”. „Es hat zwar ein paar Jahrzehnte gedauert, aber aus mir ist dann ein bekennender Feminist geworden. Das war ein Prozess – meine Generation war nun mal eine echte Macho-Generation.”
Männer seiner Generation aus dem Showgeschäft, die alten Zeiten nachtrauern, würden ihm „eigentlich leidtun”. „Es geht an ihnen ein Erkenntnisprozess vorbei, der ihnen guttun würde”, sagte Wecker. „Es ist ja nicht so, dass wir etwas verlieren dadurch, dass wir als Männer unsere Weiblichkeit entdecken und zulassen. Wir gewinnen nur.” Der 77-Jährige ist zurzeit mit seiner Konzertreihe „Der Soundtrack meines Lebens” in Deutschland auf Tour.