Axel Hacke hat ein ganz besonderes Verhältnis zu seinem Körper. Auch verschwundene Körperteile hält er in Ehren, so etwa einen herausgerissenen Backenzahn. „Dreisieben”, wie er ihn im Zahnarztjargon nennt, hat er als Stillleben auf leuchtend rotem Filz und unter einer vierzig Zentimeter hohen Glaskuppel verewigt.
Im Laufe von nunmehr 68 Jahren hat der Schriftsteller so einige Blessuren, Kratzer und Narben davongetragen und eine stolze Riege von Ärzten beschäftigt. In seiner neuesten Publikation „Aua!” lässt er uns an seiner Leidensgeschichte teilhaben, wobei die grotesken und skurrilen Aspekte eindeutig im Vordergrund stehen.
Wie war es möglich, dass eine Einladung zum „Literarischen Quartett” mit einer Knieverletzung endete und eine Meditation mit einem Knochenbruch? Und warum haben Backpflaumen eine geradezu explosive Wirkung im Darm? All dies und noch viel mehr erzählt Hacke in gewohnt launiger Art und liebenswert ironischer Selbstbetrachtung über sein oft hypochondrisches Verhalten. Ganz nebenbei erfährt man viele staunenswerte medizinische Details über Körperteile, denen man normalerweise erst Beachtung schenkt, wenn sie Ärger machen.