Agatha Christie kennen wir als äußerst erfolgreiche Krimiautorin und Erfinderin legendärer Detektivfiguren wie Hercule Poirot und Miss Marple. Doch sie war auch eine begabte Reiseschriftstellerin. Das beweist sie mit ihrem Buch „Reise in ein fernes Land”, das 1946 veröffentlicht wurde und jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt.
Als Hintergrund muss man wissen, dass Agatha Christie in zweiter Ehe mit dem Archäologen Max Mallowan verheiratet war. Ihn begleitete sie auf eine Expedition nach Syrien, die sie als großes Abenteuer erlebte. In ihrem Buch schildert die Schriftstellerin mit viel Humor und Augenzwinkern vor allem die alltäglichen Widrigkeiten, denen sich die kleine Reisegruppe gegenübersah, angefangen von unliebsamen tierischen Begleitern wie Kakerlaken und Flöhen bis zu grotesken Missverständnissen mit einheimischen Begleitern.
Natürlich berichtet Agatha Christie als Kind ihrer Zeit aus einer privilegierten westlichen Perspektive, es ist aber nie Überheblichkeit dabei. Viele Orte, die sie erwähnt, kennt man heute vor allem aus dem Syrienkrieg, Städte und archäologische Plätze, die zerstört und geschunden wurden. Das hinterlässt einen wehmütigen Beigeschmack.