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Österreich
Zwei Lawinen an einem Tag in Tirol: Brüder aus Deutschland erleben ein Drama
Zwei Brüder, zwei Lawinen, an einem Tag: In Tirol kam ein Mann mit einem doppelten Schrecken davon. Sein Bruder wurde durch die erste Lawine schwer verletzt.
lawine tirol.jpg       -  Die Bergrettung rückt immer wieder aus, um Personen zu retten, die von einer Lawine begraben wurden.
Foto: Valentin Flauraud, dpa (Symbolbild) | Die Bergrettung rückt immer wieder aus, um Personen zu retten, die von einer Lawine begraben wurden.
Lukas von Hoyer
 |  aktualisiert: 08.02.2025 02:37 Uhr

In Tirol hat sich ein Szenario abgespielt, vor dem sich Wintersportlerinnen und Wintersportler fürchten. Und zwar in doppelter Ausführung: Zunächst wurden zwei Brüder in den Alpen von einer Lawine überrascht. Während einer der Männer schwer verletzt wurde, kam der andere mit einem Schrecken davon – nur, um dann gleich noch einen erleben zu müssen. Denn in der Folge erfasste ihn eine weitere Lawine. Der Mann hatte aber offenbar einen Schutzengel an seiner Seite.

Tirol: Zwei Brüder von Lawine erfasst – einer wird schwer verletzt

Am Samstag, 1. Februar 2025, hatten sich zwei Brüder aus Bayern nach Tirol aufgemacht, um eine Abfahrt am Pitztaler Gletscher zu nehmen. Sie befuhren eine kleine Rinne nahe des rund 3100 Meter hohen Mittagskogel, als sich ein Schneebrett löste und einen der beiden Männer etwa 500 Meter weit mitriss. Der 45-Jährige aus Starnberg wurde dabei laut Angaben der österreichischen Polizei schwer verletzt. Das Leben rettete ihm wohl sein Lawinenairbag, durch den er an der Oberfläche blieb.

Sein Begleiter blieb bei dem Lawinenabgang unverletzt. Der 51-Jährige aus München konnte seinen Bruder befreien und einen Notruf absetzen. Ein Notarzthubschrauber flog den Schwerverletzten nach Innsbruck in eine Klinik. Sein Bruder lehnte einen Mitflug im Helikopter ab und setzte seine Abfahrt fort.

Mann von zwei Lawinen an einem Tag erfasst

In der Folge erlebte der Mann ein zweites Mal, was es heißt, Glück im Unglück auf der Piste zu haben. Die Polizei berichtet weiter, dass der Münchner eine zweite Lawine auslöste und von dieser 300 Meter weit mitgerissen wurde. Er zündete seinen Lawinenairbag, durch den er über der Oberfläche blieb. Auch bei dieser zweiten Lawine blieb der Mann unverletzt.

Er konnte die Abfahrt Richtung Tal fortsetzen, nachdem er seine Skiausrüstung zusammengesucht hatte. Die Bergrettung ging wenig später auf Nummer sicher und brachte den Mann zur Talstation.

Gefahr vor Lawinen ist in den Alpen allgegenwärtig

Die Lawinengefahr ist in Tirol zumeist höher als in den bayerischen Alpen. Laut dem aktuellen Lawinenlagebericht gilt für den Süden Tirols „erhebliche Lawinengefahr“. Es ist damit die dritte von fünf Stufen ausgerufen. Die Website von Lawinen.Report liefert tägliche Einschätzungen zur Gefahr von Lawinen in Tirol.

Wer eine Tour in den bayerischen Alpen plant, kann sich vorher die Gefahreneinschätzung des Lawinenwarndienstes Bayern ansehen. Dieser berichtet, dass derzeit vor allem schwacher Altschnee für Lawinenabgänge sorgen kann.

Übrigens: Eine Forscherin warnt vor dramatischem Gletscherschwund in Tirol.

 
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