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Hamburg
Zugausfälle nach Bränden: Bekennerschreiben aufgetaucht
Am Freitag fallen zahlreiche Fernzüge zwischen Hamburg und Berlin aus. In Hamburg habe es in mehreren Kabelschächten gebrannt. Die Polizei geht von einem politischen Motiv aus.
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Foto: Joerg Carstensen, dpa (Symbolbild) | Zwischen Hamburg und Berlin sind am Freitag zahlreiche Züge ausgefallen.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:36 Uhr

Wegen Vandalismusschäden sind am Freitag zwischen Hamburg und Berlin zahlreiche Fernzüge ausgefallen. Das teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite mit. Allein bis zum frühen Freitagnachmittag seien bislang elf Züge vollständig ausgefallen, so eine Bahnsprecherin. 19 weitere mussten demnach mit deutlichen Verspätungen umgeleitet werden. "Eine Wiederaufnahme des Verkehrs zwischen Hamburg und Berlin ist voraussichtlich erst im Laufe des Samstagmorgens wieder möglich", gab die Sprecherin bekannt.

In der Nacht auf Freitag sei es an drei Orten in Hamburg zu Bränden in Kabelschächten der Deutschen Bahn gekommen, wie ein Sprecher der Feuerwehr berichtet. Dabei seien Versorgungsleitungen für Signal- und Kommunikationstechnik betroffen gewesen. Die Ermittler gehen laut der Polizei von einem politischen Motiv aus. Die Polizei sucht nun Zeugen. Die Brände wurden zwischen 2.30 Uhr und 3.40 Uhr entdeckt. Man gehe von vorsätzlichen Brandlegungen aus, hieß es.

Zugausfälle: Bekennerschreiben nach Bränden in Hamburg aufgetaucht

Inzwischen ist auch ein Bekennerschreiben auf der linken Plattform Indymedia aufgetaucht. "In der Nacht des 7. September haben wir in Hamburg Verkehrsadern der kapitalistischen Infrastruktur sabotiert", heißt es darin. "Einige Liter Benzin in den Kabelschächten an den Schienen sollten zu möglichst langfristigen Ausfällen oder Einschränkungen beim Transport von zum Beispiel im Zuge neokolonialer Ausbeutung und erdzerstörendem Extraktivismus beschafften Rohstoffen führen."

Das Schreiben bezieht sich vor allem auf den Güterverkehr. Bei der Tat sollte es demnach um Streckenabschnitte gehen, "die nicht für den Personenverkehr genutzt werden". Dennoch war am Mittwoch der Personenverkehr zwischen Berlin und Hamburg stark gestört. "Das Bekennerschreiben ist uns bekannt und wird selbstverständlich in die Ermittlungen mit einbezogen bzw. ist ja nun bereits Bestandteil davon", teilte die Hamburger Polizei auf Anfrage mit. 

Züge zwischen Hamburg und Berlin fallen wohl bis zum Abend aus

Auch ein Bahn-Sprecher sagte, dass ein Brand "an der Infrastruktur der Deutschen Bahn in Hamburg" die Ausfälle verursacht habe. Nahverkehrsverbindungen seien ebenfalls betroffen. "Die Fernverkehrszüge werden teilweise über Uelzen umgeleitet oder fallen aus", hieß es weiter von der Bahn. Diese Umleitungen verursachen auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin in der Regel rund 30 Minuten Verspätung.

Aus der Online-Fahrplanauskunft der DB ging hervor, dass etwa zwei Drittel der ICE-Verbindungen zwischen den beiden Städten aktuell ausfallen. Alternativ sind Fahrten mit Umstieg in Hannover möglich. Der Zugverkehr zwischen Hamburg und Berlin könne voraussichtlich erst im Laufe des Abends wieder aufgenommen werden, so die Bahn.

Oberleitungsschaden legt Bahnverkehr in München lahm

Auch in München kam es bei der Bahn am Donnerstag zu Verspätungen und Ausfällen. Wegen eines Oberleitungsschadens konnten am Donnerstag am Münchner Hauptbahnhof zeitweise keine Züge ein- oder ausfahren. Betroffen waren sowohl Verbindungen im Fernverkehr mit Halt Münchner Hauptbahnhof als auch der Regionalverkehr. Zudem gab es fast keine Fahrten auf der Stammstrecke zwischen dem Münchner Ostbahnhof und Pasing.

Nach ersten Erkenntnissen hatte ein Bagger gegen 11 Uhr bei Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke ein komplettes Quertragwerk, das die Oberleitungen über alle Gleise der Strecke spannt, beschädigt. Die Polizei hat nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr Ermittlungen gegen den 25-jährigen Baggerfahrer eingeleitet. (mit dpa)

 
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