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Offenbach
Heiß, heißer, Deutschland: Kachelmann kritisiert "Tipps" gegen die Hitze
Das Land hat einen Hitze-Samstag hinter sich, und an diesem Sonntag sollte es sogar noch wärmer werden. Warum Jörg Kachelmann Behörden und Krankenkassen scharf kritisiert – und wie die Aussichten sind.
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Foto: Felix Kästle, dpa | Am Wochenende stiegen die Temperaturen in Deutschland vielerorts auf weit über 30 Grad Celsius.
Daniel Wirsching
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:15 Uhr

Von einem "Wochenende im Hitzetaumel" schrieb die Deutsche Presse-Agentur, und sie hatte ja nicht unrecht. Im nordrhein-westfälischen Tönisvorst wurden am Samstag 35,7 Grad Celsius gemessen. Und damit der bundesweit höchste an einer Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) registrierte Wert, nach vorläufigen Daten. Im unterfränkischen Kitzingen, einem der heißesten Orte Deutschlandsüberhaupt, kletterte das Thermometer am Samstag auf 35,3 Grad. Und am Sonntag sollte es, Stand Sonntagnachmittag, noch wärmer werden. 

Gut, nun könnte man sagen, dass im thailändischen Bangkokähnliche Temperaturen herrschen. Andererseits: Dort ist Regenzeit. Heißt: schwül-warm und gewittrig. Wie in Deutschland am Sonntag. Zwar gibt es hierzulande keine Regenzeit, dafür wurde vor Gewittern mit Unwettergefahr gewarnt. 

Nur wenig Abkühlung verspricht, so der DWD am Sonntag, dieser Montag. Demnach werden die Höchstwerte zwischen 29 und 33 Grad liegen. Er rät daher, die Hitze zu meiden, die Wohnung und den Körper kühl zu halten und genug zu trinken. Besonders gefährdet seien ältere Menschen, chronisch Kranke und kleine Kinder. 

Kachelmann kritisiert bestimmte ",Hitzetipps’ von Behörden und Krankenkassen" als "aktive Sterbehilfe"

Der DWD, eine Bundesoberbehörde, warnt übrigens dann vor Hitze, wenn eine starke Wärmebelastung vorhergesagt ist und auch nachts Wohnräume erwartbar nicht mehr ausreichend abkühlen. Es gibt zwei Warnstufen: Als starke Wärmebelastung gilt, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag 32 Grad überschreitet. Vor extremer Wärmebelastung wird gewarnt, wenn der gefühlte Wert am frühen Nachmittag mehr als 38 Grad hat. Die gefühlte Temperatur beschreibe dabei das Temperaturempfinden, das neben der Lufttemperatur von Luftfeuchte oder Wind abhänge, hieß es. 

Wetterexperte Jörg Kachelmann hatte vor dem Hitze-Wochenende im Spiegel bestimmte ",Hitzetipps’ von Behörden und Krankenkassen" als "aktive Sterbehilfe" scharf kritisiert und auf Twitter seine Kritik mehrfach bekräftigt. Es gebe "bei uns wohl auch so viele Hitzetote, weil im Ergebnis häufig zynisch aufgefordert wird, tagsüber Fenster zu schließen und womöglich dazu noch feuchte Tücher aufzuhängen". Wenn Menschen zu Hause seien, so Kachelmann, sei es "überlebenswichtig, dass sie steten Durchzug haben und idealerweise noch einen Ventilator vor der Nase". Der mache nicht krank. Denn der "Player" sei nicht Temperatur, sondern Luftfeuchtigkeit. 

Die weiteren Aussichten: "Am Dienstag gibt die Hitze noch einmal ein Kurzzeit-Comeback, bevor es ab Mittwoch mit gemäßigtem Sommerwetter weitergeht", sagte ein DWD-Meteorologe. (mit dpa)

 
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