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Rom
Wie geht es Papst Franziskus?
Zuerst war davon die Rede, dass der Papst eine "leichte Grippe" habe – später sprach der Vatikan von "Atembeschwerden". Was bisher über die Erkrankung bekannt ist.
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Foto: Andrew Medichini, AP/dpa | Papst Franziskus ist krank. Zunächst war von einer "leichten Grippe" die Rede, dann von einer Entzündung im Lungenbereich samt "Atembeschwerden".
Julius Müller-Meiningen
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:51 Uhr

Die Gesundheit des Papstes hat im Vatikan eine große Tragweite, kein Wunder. Der Papst ist nicht nur Oberhaupt der katholischen Kirche auf der Welt, sondern auch Staatsoberhaupt im Vatikan. In dieser Funktion empfing Franziskus am Montag den Präsidenten Paraguays, Santiago Peña Palacios – eine Tatsache, die normalerweise keinen Nachrichtenwert im deutschsprachigen Raum hat. Nach dem, was am Sonntag geschehen war, aber schon. 

Am Sonntagmittag war Franziskus nicht wie üblich am Fenster des Apostolischen Palastes am Petersplatz aufgetaucht. Per Video hatte er sich aus der Kapelle des Vatikangästehauses Santa Marta, seinem Wohnsitz, zugeschaltet. Ein Priester, Paolo Braida, hielt die Rede für Franziskus. Er könne heute für das wöchentliche Angelus-Gebet nicht ans Fenster gehen, erklärte der Papst und fügte hinzu: "Ich habe dieses Problem einer Entzündung der Lungen." Eine Lungenentzündung? Im Alter von fast 87 Jahren wäre das eine lebensbedrohliche Krankheit.

Der Papst hustete mehrmals während der Übertragung

Franziskus hustete mehrmals während der Übertragung, auf dem Rücken seiner rechten Hand war ein Katheter zu sehen. Die Frage war, warum das vatikanische Pressebüro die Erkrankung des Papstes am Vortag als "leichte Grippe" abgetan hatte. Franziskus war zu einer Computertomografie ins Krankenhaus gebracht worden. Dabei sei es darum gegangen, "das Risiko von pulmonalen Komplikationen auszuschließen", war in einer Vatikan-Mitteilung zu lesen. Am Sonntag sprach der Papst dann selbst von einer Entzündung.

Dass Franziskus es seinen Mitarbeitern in Sachen Kommunikation nicht immer leicht macht, ist bekannt. Am Montag teilte Vatikansprecher Matteo Bruni dann doch eine Entzündung im Lungenbereich samt "Atembeschwerden" mit: "Der Zustand des Papstes ist gut und stabil, er hat kein Fieber und sein Zustand der Atemwege verbessert sich zusehends." Um seine Genesung zu erleichtern, seien einige wichtige Termine verschoben worden. Betroffen war etwa eine Gruppe von Missbrauchsopfern aus Frankreich, deren Begegnung mit Franziskus abgesagt wurde. 

Als junger Mann wurde ihm ein Teil eines Lungenflügels entfernt

Eine Lungenentzündung im eigentlichen Sinn wurde ausgeschlossen, warum sprach der Papst dann aber von "Entzündung der Lungen"? Betroffen könnten die Bronchien sein. Bereits im März war Franziskus wegen einer Bronchitis zu einem drei Tage dauernden Krankenhausaufenthalt gezwungen. Als junger Mann wurde ihm ein Teil eines Lungenflügels entfernt. Nach seiner Entlassung im April scherzte der Papst: "Ich bin noch am Leben!"

Am Freitag will Franziskus nach Dubai zum Weltklimagipfel reisen. Die Terminabsagen in dieser Woche sind wohl als Erholungsmaßnahmen gedacht, um die Dubai-Reise zu ermöglichen. Die Teilnahme von Franziskus an der wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch wurde bislang nicht abgesagt. 

Im Juni wurde der Papst am Darm operiert

Der Gesundheitszustand des Papstes war in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder ein Thema. Bereits Anfang November ließ Franziskus eine vorbereitete Rede für ein Treffen mit europäischen Rabbinern vorlesen, weil er erkrankt war. Von einer "Erkältung" war anschließend im Vatikan die Rede. Im Juni musste sich der Papst einer Darmoperation unterziehen und verbrachte neun Tage im Krankenhaus. Eine sogenannte Bauchhernie musste operativ und unter Vollnarkose behandelt werden.

Bereits im Juli 2021 hatte Papst Franziskus eine Operation im Bauchbereich über sich ergehen lassen müssen. Damals war eine sogenannte Divertikulitis diagnostiziert worden. Seit Anfang 2022 leidet Franziskus zudem unter schweren Knieschmerzen und wird meist per Rollstuhl geschoben. Franziskus wirkt oft gut gelaunt – das Amt dürfte für ihn mit fortschreitendem Alter aber immer mehr zu einer Bürde werden.

 
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