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Köln
Missbrauchstäter von Wermelskirchen zu hoher Haftstrafe verurteilt
Das Urteil im Missbrauchsfall Wermelskirchen ist gefallen: Marcus R. erhält eine hohe Haftstrafe. Das Landgericht Köln ordnete außerdem Sicherungsverwahrung an.
387363344.jpg       -  Der Angeklagte im Missbrauchsfall von Wermelskirchen verdeckt sein Gesicht im Gerichtssaal mit einer Mappe.
Foto: Oliver Berg, dpa | Der Angeklagte im Missbrauchsfall von Wermelskirchen verdeckt sein Gesicht im Gerichtssaal mit einer Mappe.
Lukas von Hoyer
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:04 Uhr

Hohe Haftstrafe für den Missbrauchstäter von Wermelskirchen: Das Landgericht Köln hat Marcus R. am Dienstag zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Das Gericht ordnete außerdem Sicherungsverwahrung an. Diese bedeutet, dass der Verurteilte auch nach der Verbüßung der Haftstrafe im Gefängnis bleiben muss, wenn er noch ein öffentliches Risiko darstellt. 

Das Urteil liegt nahe an der Forderung der Staatsanwaltschaft nach 14 Jahren und zehn Monaten Haft. Sie hatte auch eine anschließende Sicherungsverwahrung gefordert, welcher das Landgericht Köln ebenfalls entsprach. Im Prozess, der zu Teilen nicht öffentlich verhandelt wurde, hatte Marcus R. mehrere Missbrauchstaten gestanden. Ihm wurden mehr als 120 Fälle sexueller Gewalt gegen 13 Kinder vorgeworfen. Die Taten ereigneten sich in den Jahren 2005 bis 2019. Das jüngste Opfer war laut der Anklage ein vier Wochen altes Mädchen.

Missbrauchstäter hatte sich als Babysitter ausgegeben

Die Opfer von Marcus R. waren zwischen vier Wochen und 14 Jahre alt gewesen. Der Mann hatte sich über eine Online-Plattform als Babysitter ausgegeben und war auf diese Weise in Kontakt mit Familien gekommen, welche ihn mit ihren Kindern alleine ließen. 

Der IT-Experte hielt seine Taten auf Video fest. Er war schließlich im Dezember 2021 von Spezialkräften verhaftet worden, als er gerade eine Videokonferenz mit Kollegen führte. Im Prozess sagte ein Polizeibeamter aus, dass man den Angeklagten am "offenen Computer" verhaften wollte. So sollte direkt Zugriff auf mögliche Fotos und Videos der Taten erlangt werden.

Die Polizei stellte in dem Haus des Mannes rund 3,5 Millionen Bilder und etwa 1,5 Millionen Videos sicher, welche den sexuellen Missbrauch an Babys, Kindern und Jugendlichen zeigten. Diese sollen "nicht vorstellbare Brutalität" offenbart haben. Die Verhaftung von Marcus R. hatte zu vielen weiteren Ermittlungsverfahren geführt.

 
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