Ein spürbares Erdbeben hat am Donnerstag die Menschen im Dreiländereck verunsichert. Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) maß die Stärke des Bebens mit einer Magnitude von 3,6. Das Epizentrum befand sich etwa 13 Kilometer südlich vom französischen Mülhausen, nahe der deutschen Grenze. Auch in Baden-Württemberg war das Beben in einzelnen Teilen des Landes spürbar. In welchen Orten es am stärksten bebte, lesen Sie hier.
Welche Gegenden waren in Baden-Württemberg betroffen?
In Deutschland war laut erdbebennews.de der äußerste Südwesten Baden-Württembergs vom Beben betroffen, das sich um 14.48 Uhr ereignete. Stärkere Ausschläge gab es demnach in den Städten Mühllheim im Markgräflerland (nicht zu verwechseln mit dem französischen Mühlheim) und Lörrach. In ihnen wurde eine Intensität auf der Mercalliskala von II und II gemessen. Bei diesen Intensitätsgraden kommt es zu keiner oder nur wenig Erschütterungen, die gemeinhin nur vereinzelt und in Ruhezuständen für Menschen spürbar sind. Auch in Freiburg waren unter diesen Umständen laut dem Erdbeben-Portal spürbare Erschütterungen nicht ausgeschlossen.
Beben am Donnerstag hatte Epizentrum in Frankreich
Der Schweizerische Erdbebendienst teilte zudem mit, dass das Beben in der Nähe des Epizentrums unweit des französischen Mülhausen deutlich spürbarer gewesen sein dürfte. Allerdings waren auch bei dieser Stärke keine Schäden zu erwarten.
Bereits am Montag, 29. Mai 2023, hat sich um 21.16 Uhr 14 Kilometer südwestlich vom schweizerischen Porrentruy, direkt an der französischen Grenze, in einer ungefähren Tiefe von 6 Kilometern ein Erdbeben mit der Magnitude 3.8 ereignet. Bei dem Beben handelte es sich laut SED um das bisher stärkste Nachbeben des Erdbebens mit einer Stärke von 4.7 Magnitude vom 22. September 2022.
Baden-Württemberg ist das seismisch aktivste Bundesland
Das aktuelle Beben steht laut dem Schweizer Institut in tektonischem Zusammenhang mit dem seismisch aktiven Rheingraben, der sich zwischen den Vogesen und dem Schwarzwald in nordsüdlicher Richtung erstreckt. Der SED verzeichnet in dieser Region jährlich etwa 1000 bis 1500 Beben, von denen bis zu 20 eine Stärke von über 2,5 erreichen. Erdbeben sind also in dieser Region nicht ungewöhnlich.
Obwohl Baden-Württemberg das seismisch aktivste Bundesland ist, schätzen Fachleute die Gefahr eines verheerenden Erdbebens, wie etwa jüngst in der Türkei, im Süden Deutschlands für gering ein. Erdbeben weit über der Stärke 7 seien sowohl am Oberrhein als auch auf der Zollernalb unwahrscheinlich, teilte Martin Hensch vom Landeserdbebendienst (LED) Freiburg unserer Zeitung mit.
Zum Vergleich: Das Erdbeben am 6. Februar in der Türkei und Syrien hatte laut der US-Geologiebehörde USGS eine Stärke von 7,8 und kostete über 50.000 Menschen das Leben.
Der Landeserdbebendienst vom Regierungspräsidium Freiburg führt auf seiner Internetseite detailliert Protokoll, was seismische Aktivitäten in der Region betrifft. Dort können auch Bürger aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und benachbarten Regionen spürbare Erschütterungen melden. "Haben Sie ein Erdbeben gespürt? Bitte teilen Sie es uns hier mit", heißt es auf der Seite: erdbeben.led-bw.de.