Heute wird den ganzen Tag über kein Passagierflug abgewickelt: Am Mittwoch wird es am HauptstadtflughafenBER zu einem ganztägigen Warnstreik kommen. Es werden Beschäftigte der Luftsicherheit, der Flughafengesellschaft und Bodenverkehrsdienste streiken. Davon betroffen sind zentrale Arbeitsbereiche für einen regulären Flugbetrieb, etwa die Flughafenfeuerwehr, der Check-in, die Gepäckabfertigung oder die Betankung der Flugzeuge. Das teilte die Gewerkschaft Verdi am Montag mit.
Flughafen-Streik am BER begann heute zur Frühschicht
Der Warnstreik begann um 3.30 Uhr und wird um 23.59 Uhr enden. Verdi hat die Streikenden aufgerufen, ab 8 Uhr zum Willy-Brandt-Platz vor dem Terminalgebäude zu kommen. Ab 10 Uhr soll dort eine Kundgebung abgehalten werden. Verdi geht davon aus, dass bis zu 1500 Personen teilnehmen. Man werde in einem Demo-Zug auch Richtung Terminal gehen, sagte Enrico Rümker von Verdi.
Als Grund für den Warnstreik nannte die Gewerkschaft den erfolglosen Verlauf von Tarifgesprächen für 6000 Beschäftigte. Für die Beschäftigten der Flughafengesellschaft und der Bodenverkehrsdienste fordert Verdi 500 Euro mehr Lohn im Monat. Die nächsten Runden der Tarifverhandlungen finden am 30. Januar (Bodenverkehrsdienste) und 8. Februar (Flughafengesellschaft) statt.
Die Laufzeit eines neuen Tarifvertrags soll laut dem Vorschlag der Gewerkschaft zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeberseite ist vor allem mit der recht kurzen Laufzeit nicht einverstanden. Sie fordert längere Vertragslaufzeiten. Für die Beschäftigten der Flughafengesellschaft wurden steuerfreie Einmalzahlungen von bis zu 2000 Euro angeboten. "Eine zusätzliche einmalige Inflationsausgleichsprämie ist zwar gut, kann jedoch keine nachhaltige Tabellenerhöhung ersetzen", teilte Verdi dazu mit.
Warnstreik am BER heute: Kompletter Flugverkehr betroffen – Flugausfälle und Verschiebungen
Ursprünglich waren 300 Flugbewegungen mit etwa 35.000 Passagieren am Mittwoch geplant. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen, einige auf Donnerstag verschoben. Je nach Airline erhielten die Kunden die Möglichkeit, ihre Reisen umzubuchen oder alternativ auf die Bahn umzusteigen. Einige wenige Flüge weichen nach Dresden und Leipzig/Halle aus.
Letzter großer Streik mit ähnlichen Folgen im April 2018
Der bisher letzte große Warnstreik mit ähnlichen Folgen fand im April 2018 statt. Damals mussten deutschlandweit Hunderte Flüge annulliert werden, weil die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes nicht vorankamen. In acht Bundesländern legten daher bei einem Warnstreik Zehntausende Beschäftigte die Arbeit nieder. Neben Flughäfen waren vielerorts auch der städtische Nahverkehr, Kitas, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder betroffen. (mit dpa)