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Sport
Abkürzung auf dem Weg zum Sieg: Der Marathon der Schummler
In Mexiko-Stadt dürfte ein inoffizieller Rekord aufgestellt worden sein als Rennen mit den meisten Abkürzern.
Marathon in Mexiko.jpeg       -  Der Marathon in Mexiko (hier im Jahr 2017) ist eine Großveranstaltung.
Foto: Francisco Estrada, dpa (Archivbild) | Der Marathon in Mexiko (hier im Jahr 2017) ist eine Großveranstaltung.
Richard Mayr
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:37 Uhr

Was wäre der Sport ohne seine Rekorde? Sie würzen das Ganze, stellen die Obergrenze dar und helfen dabei, aus den Sportlerinnen und Sportlern die modernen Helden zu machen: Man kann Weltmeister oder Olympiasieger im 100-Meter-Lauf werden, in den Olymp aufgenommen wird man erst, wenn man die 9,58 Sekunden, die Usain Bolt gelaufen ist, unterbietet. So lange thront der Blitze werfende Jamaikaner über allen. Genauso ist es beim Marathon. Es gibt viele superschnelle Läufer aus Kenia und Äthiopien. Den Legendenstatus erreicht man erst, wenn die Fabelzeit von Eliud Kipchoge unterboten wird.

Der Lauf von Hector Garibay Flores, der am 27. August den Marathon von Mexiko-Stadt gewann, wird in den Chroniken des Laufsports deshalb trotz Streckenrekords keinen großen Platz einnehmen. Er war dabei sieben Minuten langsamer als der Wunderläufer aus Kenia 2022 in Berlin. Einen Eintrag ins Rekordbuch dürfte sich das Rennen in Mexiko mit seinen über 30.000 Starterinnen und Startern trotzdem verdient haben: als Wettkampf mit den meisten Schummlern. 

Während des Mexiko-Marathons befinden sich immer weniger Läufer auf der Strecke

Die 42 Kilometer können selbst für Trainierte ziemlich lang und anstrengend werden. Wenn dann auch noch der Mann mit dem Hammer gegen Ende des Rennens zuschlägt, ist jeder Schritt eine Qual. In Mexiko kam es nun zu wundersamen Szenen: Während des Rennens konnten immer weniger Läuferinnen und Läufer auf der Strecke angefeuert werden, dafür allerdings fand man immer mehr Starterinnen und Starter in Bus, U-Bahn oder Auto an. Über die Ziellinie sind aber alle wieder gelaufen. Die Massen-Schummelei fiel dann doch auf. Jetzt versprechen die Veranstalter, nachträglich für Gerechtigkeit in der Ergebnisliste zu sorgen: Bis zu 11.000 Teilnehmern droht die Disqualifikation. 

 
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