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Wien
Schauspieler Peter Simonischek ist tot
Peter Simonischek ist in der Nacht im Alter von 76 Jahren gestorben. Der Schauspieler war als Toni Erdmann in Maren Ades gleichnamiger Komödie weltbekannt geworden.
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Foto: Jens Kalaene, dpa | Peter Simonischek ist tot.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:46 Uhr

Der österreichische Schauspieler Peter Simonischek ist im Alter von 76 Jahren in der Nacht zum Dienstag im Kreise seiner Familie zu Hause in Wien gestorben. Das bestätigte das Burgtheater am Dienstag. Simonischek war als Toni Erdmann in Maren Ades gleichnamiger Komödie weltbekannt geworden. Der Film war 2017 sogar im Finale für den Oscar als bester internationaler Film.

"Ich bin so dankbar, dass ich machen kann, was ich liebe", sagte er der Deutschen Presse-Agentur, In seiner Karriere gewann der Schauspieler unter anderem zwei Grimme-Preise, den Europäischen und den Deutschen Filmpreis. 2016 wurde Simonischek für seine beeindruckende Bühnenpräsenz mit dem österreichischen Ehrentitel "Kammerschauspieler" ausgezeichnet.

Peter Simonischek ist tot: So kam er zur Schauspielerei

Simonischek wurde am 6. August 1946 in Graz geboren. Sein Vater, ein Zahnarzt, hatte ihn ungewollt mit dem Schauspiel-Virus infiziert. Er nahm ihn mit in eine "Hamlet"-Aufführung in Graz. "Nach diesem Hamlet war ich verloren", sagte Simonischek der Deutschen-Presse-Agentur zu seinem 75. Geburtstag.

Er spielte in den vergangenen Jahrzehnten praktisch alle wichtigen Partien im deutschsprachigen Raum. Nachdem er mehrere Auftritte am Schauspielhaus Graz hatte, erhielt er ein festes Engagement am Stadttheater St. Gallen. Von dort wechselte er 1970 nach Bern und kam dann über das Staatstheater Darmstadt ans Schauspielhaus Düsseldorf.

Von 1979 an war Simonischek 20 Jahre lang Teil des Ensembles der Berliner Schaubühne. 1999 kehrte er nach Wien ans Burgtheater zurück. Die Zusammenarbeit mit renommierten Regisseuren wie Bob Wilson, Dieter Dorn, Luc Bondy, Peter Stein und Andrea Breth prägte den Schauspieler.

Peter Simonischek im Theater, Film und Fernsehen

Simonischek war in den vergangenen Jahrzehnten in zahlreichen Rollen auf der Bühne, im Film und im Fernsehen zu sehen. Die Jahre in Deutschland empfand er als besonders bereichernd. "Wenn Sie fremd sind, strengen Sie sich mehr an. Im Ausland wird der Turbo gezündet", war der Schauspieler froh, nicht im behüteten Österreich geblieben zu sein. 

Bei den Salzburger Festspielen verkörperte er von 2002 bis 2009 den "Jedermann". Mehr als 100 Mal, so oft wie kein anderer, spielte er den reichen Mann, den der Tod langsam aber sicher holt. Er überzeugte in der hochgelobten, abgründigen Heimat-Saga "Hierankl" (2003), als Schwerenöter ("Die Welt der Wunderlichs", 2016) genauso wie als Sohn eines NS-Kriegsverbrechers ("Der Dolmetscher", 2018). Eine seiner letzten Rollen war im Film "Ein Platz an der Sonne". Darin spielte er einen Professor, der mit seinen rassistischen Lehren den deutschen Völkermord an den Hereros und Nama rechtfertigt. (mit dpa)

 
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