
Nachdem ein Bär Anfang April im italienischen Trentino einen Jogger angegriffen und getötet hatte, prüft das deutsche Auswärtige Amt, ob Reisen nach Südtirol für Deutsche noch sicher sind. Wie der italienische Fernsehsender Rai berichtet, habe der deutsche Honorarkonsul in Bozen, Rechtsanwalt Gerhard Brandstätter, eine entsprechende Anfrage aus Berlin erhalten. Daraufhin habe er laut Südtirol News Informationen an das Konsulat nach Mailand geschickt. Zudem traten die deutschen Behörden mit den zuständigen Landesbehörden in Südtirol in Kontakt.
In Südtirol gibt es drei Bären
Laut Brandstätter hätten sich besorgte Bürgerinnen und Bürger erkundigt, ob Reisen nach Südtirol wegen der dort lebenden Bären gefährlich seien. Doch in Südtirol gebe es nur drei Bären. In der Nachbarprovinz Trient, wo sich der tödliche Bärenangriff ereignete, liegt die Zahl der Bären im dreistelligen Bereich. Diese streifen teilweise aber auch durch Südtirol.
"Es gibt keine 'Bärenpandemie', auch wenn die Ereignisse im Trentino für Aufsehen gesorgt haben und auch in Südtirol Auswirkungen hatten", so Brandstätter gegenüber dem südtiroler Nachrichtenportal stol.it. Er sei überzeugt, dass Berlin "den Sachverhalt objektiv bewerten und gegebenenfalls mit den zuständigen Stellen in Bozen Kontakt aufnehmen" werde. Der zuständige Landesrat Arnold Schuler sagte dem Portal: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Reisewarnung ausgesprochen wird."
Südtiroler Tourismus-Chef: Bär ist Problem für die Urlaubsregion
Eine Stornierungswelle habe es in Südtirol wegen der Bären laut dem südtiroler Tourimus-Chef Hansi Pichler bislang nicht gegeben. Doch der Bär sei Thema im Tourismus. "Wir müssen Lösungen finden, denn auf Dauer ist das Großraubwild ein Problem für die Destination", verdeutlichte er und forderte: "Wir müssen garantieren können, dass alle die Natur als sicheres Umfeld erleben können. Alles andere muss dem untergeordnet werden."