Im Dezember sind bei einer Schießübung der Bundeswehr 18 von 18 Schützenpanzer Puma ausgefallen. Jetzt die nächste Hiobsbotschaft im Zusammenhang mit dem „Pannen-Panzer“: Bei einem schweren Unfall mit zwei Pumas sind im Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr (GÜZ) in Sachsen-Anhalt am Mittwoch zwölf Soldaten verletzt worden. Die Soldaten probten nach Angaben des Spiegel den auf- und abgesessenen Kampf sowie taktische Vorgehensweisen beim Gegenangriff im Verbund mit Kampfpanzern des Typs Leopard 2.
Einer von ihnen habe sogar eine schwere Rückenverletzung erlitten, sagte ein Bundeswehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der Schwerverletzte wurde demnach mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Nach vorliegenden Informationen waren die beiden Panzer mit höherem Tempo zusammengestoßen. Das GÜZ bei Gardelegen ist eine zentrale Ausbildungsstelle des Heeres für den Umgang mit dem Waffensystem.
Nach Unfall mit Puma-Panzern: Pistorius äußert sich
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besuchte am Mittwoch eine Leopard-Einheit der Bundeswehr in Augustdorf in Nordrhein-Westfalen. Wie der Spiegel berichtet, sprach der Minister von einem schrecklichen Unfall, der in schwer betroffen mache. Pistorius wünsche den verletzten Kameraden eine schnelle Genesung. Die Details des Unfalls würden nun ermittelt.
Puma sollte Schützenpanzer Marder ersetzen
Der Puma ist einer der schwersten und mit einem Preis von 17 Millionen Euro pro Stück teuersten Schützenpanzer der Welt. Er wird von den deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall Landsysteme entwickelt und produziert. Geplant war, 350 Pumas für die Bundeswehr zu beschaffen, die den Schützenpanzer Marder ersetzen sollten. Erst im vergangenen Jahr war der von zahlreichen technischen Problemen geplagte Schützenpanzer für gefechtstauglich erklärt worden. Zuvor hatte der Puma schon als „Pannen-Panzer“ Schlagzeilen gemacht. Nach den Ausfällen bei der Schießübung wurde der Nachkauf der Puma-Schützenpanzer nun aber vorerst ausgesetzt.