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Pflege
Private Pflegeversicherung: Wie viel kostet sie?
Wegen steigender Pflegekosten gewinnt die Diskussion um eine verpflichtende private Zusatzpflegeversicherung zunehmend an Bedeutung. Doch wie teuer ist sie?
Pflegerin und Patientin (Symbolbild)       -  Die Pflege wird immer teurer – doch nun könnte eine verpflichtende, private Pflegeversicherung kommen.
Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild) | Die Pflege wird immer teurer – doch nun könnte eine verpflichtende, private Pflegeversicherung kommen.
Daniel Hinz
 |  aktualisiert: 14.03.2025 02:40 Uhr

Der neue Bundeskanzler wird aller Voraussicht der CDU-Politiker Friedrich Merz. Dieser machte sich kurz vor der Wahl noch stark für eine verpflichtende private zusätzliche Pflegeversicherung. Denn der Fachkräftemangel in der Pflege und steigende Kosten hoben die Preise zuletzt in neue Höhen. Wie der Ersatzkassenverband VDEK zuletzt meldete, müssen Heimbewohner inzwischen fast 3000 Euro durchschnittlich im Monat zahlen. Eine zusätzliche, verpflichtende private, zusätzliche Pflegeversicherung soll diese extremen finanziellen Risiken im Alter besser abdecken. Doch wie sieht es derzeit mit den Kosten für eine private Zusatzpflegeversicherung aus?

Übrigens: Wird eine Person pflegebedürftig, müssen sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte zunächst einen Pflegeantrag stellen.

Friedrich Merz möchte eine verpflichtende private Pflegeversicherung: Was kostet das?

Zunächst einmal muss unterschieden werden: Zwischen der gesetzlichen Pflegeversicherung, in die jeder automatisch einzahlt, der gesetzlich krankenversichert ist, und der privaten Pflegeversicherung, die man abschließt, wenn man privat krankenversichert ist. Des Weiteren gibt es die Pflegezusatzversicherung – und diese soll laut des Vorschlags von Friedrich Merz nun verpflichtend werden, wie er im TV-Duell am 9. Februar vorgeschlagen hat.

Bei dieser Pflegezusatzversicherung unterscheidet man drei Arten, wie die Verbraucherzentrale Niedersachen erklärt:

  • Pflegetagegeld-Versicherung

  • Pflegekosten-Versicherung

  • Pflege-Rentenversicherung

Bei allen drei Modellen hängt der Beitrag vom Alter und dem Gesundheitszustand der Person ab, die den Vertrag abschließt. Je später im Leben die Pflegezusatzversicherung abgeschlossen wird, desto höher sind in der Regel die Beiträge. Außerdem gibt es das Pflege-Bahr, eine Pflegetagegeld-Versicherung, die mit fünf Euro pro Monat vom Staat bezuschusst wird und dafür keine Gesundheitsprüfung erfordert. Hier ist allein das Alter für die Beitragshöhe entscheidend.

Neben der gesetzlichen Pflegeversicherung sieht Merz außerdem noch weitere, folgende Finanzierungssäulen für die Pflege vor: Unternehmen sollen stärker zur Kasse gebeten werden, zusätzlich sollen Steuergelder in das System fließen. Eine vollständige Umstellung auf eine staatlich organisierte Vollversicherung lehnte der CDU-Chef jedoch ab. „Ich persönlich bin skeptisch, das zu tun“, sagte er im TV-Duell mit Kanzler Olaf Scholz vom 9. Februar 2025.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz wies den Vorschlag von Merz als nicht bezahlbar für zahlreiche Versicherte zurück. Wie der DLF berichtete, sagte Vorstand Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur, viele Menschen könnten sich eine private Pflegevorsorge nicht leisten. Auch gebe es keine einzige private Versicherung, die jungen Menschen über Jahrzehnte hinweg eine verlässliche Absicherung bieten könne.

Die genaue Höhe der Beiträge für eine solche verpflichtende private Pflegezusatzversicherung, wie sie sich Friedrich Merz vorstellt, steht derzeit noch nicht fest, da es sich zunächst um einen Vorschlag handelt. Konkrete gesetzliche Regelungen sowie Tarifberechnungen der Versicherungsunternehmen stehen noch aus – je nachdem, wie stark der Staat hier mitfinanzieren würde. In der Regel hängen die Beiträge laut Verbraucherzentrale Niedersachen für private Pflegezusatzversicherungen von Faktoren wie dem Eintrittsalter, dem gewünschten Leistungsumfang und dem Gesundheitszustand des Versicherten ab.

Übrigens: Insgesamt gibt es fünf Pflegegrade, die unterschiedliche Leistungen abdecken – insgesamt gibt es 5,7 Millionen Menschen, die Pflegeleistungen in Anspruch nehmen.

 
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