zurück
Augsburg
Emil Steinberger ist der große Meister des Schweizer Humors
Der Schweizer Emil Steinberger begeisterte mit seinem trockenen Humor Generationen. Jetzt wird er 90 und ist zufrieden. Nur Postbeamter würde er nicht noch mal werden.
Der Schweizer Kabarettist und Komiker Emil Steinberger. Foto: Horst Ossinger       -  Der Schweizer Kabarettist und Komiker Emil Steinberger.
Foto: Horst Ossinger (dpa) | Der Schweizer Kabarettist und Komiker Emil Steinberger.
Josef Karg
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:32 Uhr

Die Nachfrage nach guter Unterhaltung ist in schlechten Zeiten riesig. Denn mit Humor im Gepäck kann man all dieser Unbill leichter entgegentreten. Doch die Pointen vieler Comedians sind heutzutage so vorhersehbare Schenkelklatscher, dass sie keine gute Medizin mehr sind gegen miese Laune. Ein Zaubertrankbrauer aus der alten Humorschule ist dagegen der Schweizer Emil Steinberger, den seit Jahrzehnten die meisten nur Emil rufen.

Steinberger ist Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler und Sänger

Was die Schlagersängerin Paola im Musikgenre ist, darf man von Steinberger als Komödiant behaupten. Er ist der bis heute wohl bekannteste Lachexport der Schweizer. Steinberger beherrscht die Kunst der Pointe so traumwandlerisch sicher, dass man ihm auch abnehmen würde, wenn er behaupten würde, er hätte sie erfunden. Aber der Luzerner, der Schweizerdeutsch in Deutschland populär machte, war und ist nicht nur Humorist, sondern auch Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler – und Sänger.

Erinnert sei nur an sein Lied „Kiosk“ („Leute, bin ich denn ein Kiosk? Oder bin ich etwa ne Bank?), das längst zu Schweizer Volksliedgut geworden ist. Zur ungemein großen Popularität Steinbergers trugen auch seine legendären Gastspiele im berühmten Circus Knie oder auch die Hauptrolle im Film „Die Schweizermacher“ bei.

In den 70er Jahren wurde Emil in Deutschland populär

Dabei war dem Sohn eines Buchhalters der große Erfolg nicht in die Wiege gelegt. Zwar schrieb er schon früh Sketche, doch absolvierte er erst einmal eine bodenständige Beamtenkarriere. Heute sagt er rückblickend in einem Interview mit dem Blick: „Ich würde nicht nochmals als Postbeamter beginnen wollen.“ So aber hat er erst einmal neun Jahre Schalterdienst absolviert, bevor er sich Anfang der 60er Jahre ganz für die Bühne entschied. Es hat sich gelohnt. Schon Anfang der 70er füllte Steinberger mit seinen Soloprogrammen wie „E wie Emil“ oder „Emil träumt“ die Theater. 

In Deutschland katapultierten ihn die von der ARD ausgestrahlten Emil-Aufzeichnungen nach vorne. Zwischendurch gönnte er sich eine Auszeit, ging nach New York, heiratete dort und kehrte mit seiner Frau in die Schweiz zurück. Seit 2014 lebt das Ehepaar in Basel. Anlässlich seines 90. Geburtstages an diesem Freitag antwortete Emil Steinberger auf die Frage, wie er sich aktuell fühle, in seiner typischen Art: „Kein Halsweh, kein Fieber, kein Kopfweh – ergo, es geht mir gut.“

 
Themen & Autoren / Autorinnen
ARD
Comedians
Emil Steinberger
Komödianten
Sänger
Zufriedenheit
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen