Papst Franziskus musste sich an diesem Mittwoch einer dringenden Operation unterziehen. Am Oberhaupt der katholischen Kirche wurde am Nachmittag eine sogenannte Laparotomie, also die Öffnung der Bauchhöhle, vorgenommen, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Der Eingriff erfolgte unter Vollnarkose.
Das Ärzteteam des Papstes habe in den vergangenen Tagen entschieden, dass der 86-Jährige wegen einer sogenannten Laparozele, einen Bruch im Bauchbereich, operiert werden müsse. In der Mitteilung des Heiligen Stuhls war von wiederkehrenden Schmerzen die Rede. Zudem bestehe die Gefahr eines Darmverschlusses, hieß es.
Papst Franziskus im Krankenhaus: Operation erfolgreich verlaufen
Franziskus müsse nun "mehrere Tage" in der Klinik bleiben, wie Sprecher Matteo Bruni sagte. Es stünden Tage der Erholung an. Das erklärte der behandelnde Chirurg Sergio Alfieri im Anschluss an den dreistündigen Eingriff. Die Operation verlief nach Angaben des Mediziners erfolgreich, auch die Anästhesie habe der prominente Patient gut vertragen und sei im Anschluss schnell zu Scherzen aufgelegt gewesen.
Der Arzt berichtete vor Journalisten, dass Franziskus zur Beobachtung und zur Erholung von dem Eingriff wohl fünf bis sieben Tagen in der Klinik bleiben müsse. Wenn sich der Papst dann wieder fit fühle, könne er seinen Aufgaben wie geplant nachgehen, ergänzte Alfieri. Nur von körperlich schweren Tätigkeiten habe er dem Argentinier abgeraten – worauf dieser nach Auskunft des Mediziners erwiderte, dass er der Papst sei und deshalb sicher keine schweren Gewichte heben werde.
Papst Franziskus: Nach Operation vorerst keine Audienzen
Bis zu 18. Juni wurden die geplanten Audienzen im Vatikan vorsorglich abgesagt. Ein für Samstag geplantes großes Event am Petersplatz für den Frieden soll weiterhin stattfinden – jedoch ohne die Teilnahme des Papstes. Als weiteres Event in den nächsten Tagen steht das traditionelle Angelus-Gebet am Sonntag um 12 Uhr an. Dieses könnte der Papst theoretisch auch im Krankenhaus sprechen, wie er es etwa schon 2021 im Anschluss an seine damalige Darm-Operation auf dem Balkon des Gemelli-Klinikums getan hatte.
Papst Franziskus am Dienstag bei medizinischen Checks in Klinik
Erst am Dienstag ist er für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe sich am Dienstagmorgen in der Gemelli-Klinik einigen "klinischen Untersuchungen" unterzogen und sei noch vor Mittag in den Vatikan zurückgekehrt, teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Nachmittag mit. Zuvor hatten auch mehrere italienische Medien berichtet, dass der Pontifex nach kurzen Kontrolluntersuchungen wieder entlassen wurde. Den Berichten zufolge handelte es sich um im Voraus geplante medizinische Checks. Vom Heiligen Stuhl gab es zu Art und Weise der Untersuchungen keine Informationen.
Papst Franziskus bereits im März in Gemelli-Klinik gebracht
Der 86-Jährige war Ende März wegen einer Bronchitis ebenfalls in jenes Krankenhaus im NordwestenRoms gebracht und dort einige Tage stationär behandelt worden. Rechtzeitig zu den Feiern der Karwoche und des Osterwochenendes kehrte er in den Vatikan zurück. Ende Mai musste er an einem Tag geplante Audienzen und Termine wegen eines Fiebers absagen.
2021 wurde Franziskus bereits wegen eines Darm-Leidens unter Vollnarkose operiert. Ein Teil des Dickdarms wurde ihm dabei entnommen. Etwa zehn Tage verbrachte er damals in der Klinik. Danach war davon die Rede, dass er die Vollnarkose nicht gut vertragen hatte. (mit dpa)