Die Modebranche hat es nicht leicht. In der jüngsten Vergangenheit meldeten gleich mehrere Modeketten Insolvenz an. Bei der insolventen Modekette Esprit etwa bangen 1300 Mitarbeiter um ihren Job. Der Modepark Röther setzt hingegen auf Wachstum und übernimmt das Unternehmen Adler. Die Kartellbehörden haben der Übernahme zugestimmt, teilte die Adler AG mit Sitz im unterfränkischen Haibach (Landkreis Aschaffenburg) laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.
Das Unternehmen gehöre damit ab sofort zu Röther, heißt es. Die Adler-Filialen sollen weiter unter der Dachmarke Adler geführt werden. Nach der Übernahme führt Röther nun nach eigenen Angaben 175 Filialen, vor allem in Deutschland und Österreich, aber auch in der Schweiz und in Luxemburg.
Der Logistikdienstleister Zeitfracht hatte die Modekette Adler im Jahr 2021 übernommen und saniert. Das Unternehmen will sich allerdings stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Wie das Unternehmen in Berlin mitteilte, verkaufte es seine Anteile deshalb. Über den Kaufpreis wurde der dpa zufolge Stillschweigen vereinbart.
Modepark Röther strebt Wachstum an
Das Familienunternehmen Röther strebt mit dem Zukauf von Adler Wachstum an. „Für uns ist der Kauf der Adler Modemärkte GmbH ein wichtiger strategischer Schritt zum Ausbau unseres Filialnetzes“, zitierte die dpa Michael und Thomas Röther. Das Wachstumspotenzial mit Synergien aus Einzel- und Großhandel solle ausgebaut werden.
Der schwäbische Textilunternehmer Martin Röther gelte als konservativer Geschäftsmann, schrieb der BR Anfang Juli. Demnach setzt er lieber auf traditionelle Geschäfte als auf den Online-Markt, was zur Freude der Beschäftigten sein dürfte. Vor der Übernahme von Adler hatte Röther in Deutschland und Österreich 51 Modepark-Filialen mit rund 2500 Mitarbeitenden. Erst im vergangenen Jahr hatten die Gesellschafter der Röther-Gruppe den Männermode-Konzern Ahlers übernommen.
Umsatz von Adler zuletzt gestiegen
Der Umsatz der Adler-Modemärkte in Deutschland betrug im vergangenen Jahr 297 Millionen Euro – und damit 11,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Mode-Unternehmen erwirtschaftete in dem Zeitraum ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) von 6 Millionen Euro. Für das laufende Jahr geht man laut BR von einem Umsatz von 290 bis 310 Millionen Euro aus.
Hinweis: In einer ursprünglichen Fassung des Artikels stand, dass die Modekette Adler insolvent sei. Das ist nicht korrekt. Die Kette hatte 2021 Insolvenz angemeldet, wurde damals aber schnell saniert.
