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Unwetter
Mediterraner Wirbelsturm: Was steckt hinter einem "Medicane"?
Das Sturmtief "Daniel", das vergangene Woche in Griechenland für heftige Unwetter sorgte, wütet nun als "Medicane" über Libyen. Was hat es damit auf sich?
Unwetter in Griechenland.jpeg       -  Viele Menschen in Griechenland kämpfen gerade gegen Überflutungen in folge eine heftiger Unwetter. Könnte nun noch ein 'Medicane' folgen?
Foto: George Kidonas/InTime News/AP, dpa | Viele Menschen in Griechenland kämpfen gerade gegen Überflutungen in folge eine heftiger Unwetter. Könnte nun noch ein "Medicane" folgen?
Victoria Schmitz
 |  aktualisiert: 04.08.2024 02:40 Uhr

Über Südeuropa wüteten in den vergangenen Wochen heftige Unwetter, die sich nun nach Nordafrika verlagert haben. Besonders Libyen kämpft aktuell gegen Überschwemmungen. Tausende Tote werden erwartet. Der Grund dafür ist das Sturmtief "Daniel".

Vergangene Wochen erwarteten Meteorologinnen und Meteorologen bereits, dass sich das Sturmtief über Südeuropa noch einmal verschärfen könnte und zu einem "Medicane" wird. Dieses Szenario scheint nun eingetreten. Doch was hat es damit auf sich? Wie kann man sich einen Medicane vorstellen und wie gefährlich ist er?

Sturmtief "Daniel" aktuell: Was ist ein "Medicane"?

Bei einem Medicane handelt es sich um einen tropischen Wirbelsturm, einen Hurricane. Ihn unterscheidet von üblichen Hurricanes, dass er sich in Regionen bildet, in denen normalerweise keine tropischen Wirbelstürme auftreten. Davon zeugt auch der Name: Medicane ist die Abkürzung für "Mediterranean Hurricane", also ein außertropischer, "mediterraner" Wirbelsturm, der im Mittelmeerraum stattfindet. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ist der Begriff in den 1980er Jahren entstanden, als das Phänomen erstmals auf Satellitenbildern gesichtet wurde. 

Was ist der Unterschied zwischen einem Medicane und einem Hurricane?

Hurricanes sind größer als Medicanes. Der Grund dafür ist, dass das Mittelmeer deutlich kleiner ist als der Atlantik oder Pazifik. Der Durchmesser von Medicanes liegt laut einem Artikel der Wissenschaftszeitschrift Spektrum bei maximal 200 Kilometern. Der von Atlantik- oder Pazifik-Hurricanes kann dagegen bis zu 1000 Kilometer betragen. Medicanes und Hurricanes unterscheidet zudem, dass Medicanes weniger lange anhalten. Sie können sich schon nach wenigen Stunden aufllösen, wohingegen Hurricanes bis zu einer Woche andauern können.  

Wie bildet sich ein Medicane?

Medicanes bilden sich über dem Mittelmeer insbesondere im Herbst. Medicanes entstehen durch einen starken Temperaturunterschied zwischen dem vom Sommer noch aufgeheizten Wasser im Mittelmeer, warmer Luft und kalter Luftmassen, die aus Norden herbeiziehen. Der Temperaturunterschied führt dazu, dass Wasser kondensiert, Wolken und auch Strudel entstehen und sich dadurch ein Sturmtief bilden kann. 

Welche Medicanes gab es in den letzten Jahren über dem Mittelmeer?

Diese Medicanes gab es über dem Mittelmeer in den vergangenen Jahren:

  • Oktober 2021: "Apollo" über Malta und Sizilien

  • September 2020: "Udine" über dem Libyschen Meer

  • September 2018: "Zorbas" in Griechenland

  • November 2017: "Numa" über Griechenland

 
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