Am Mittwoch startete die Solotour des umstrittenen Rammstein-Frontmanns Till Lindemann in Leipzig. Während in der Quarterback-Immobilien-Arena 12.000 Fans den 60-jährigen Musiker feierten, demonstrierten vor der Halle 500 Menschen gegen die Tour. Am Dienstag (14. November) tat Lindemann in Bamberg auf und auch dort ging sein Konzert nicht ohne Proteste über die Bühne.
Aktionsbündnis protestiert gegen Lindemann-Konzert in Bamberg
Das Aktionsbündnis "Keine Bühne Bamberg" hat die Stadt aufgefordert, den Auftritt des Sängers zu verbieten und keine städtische Infrastruktur dafür zur Verfügung zu stellen. Da das Konzert aber wie geplant stattfand, fand ab 18 Uhr eine Demonstration vor der Brose-Arena statt, begleitet von einem "breiten Rahmenprogramm". Rund 180 Menschen protestierten gegen den Auftritt.
Während der Rammstein-Tour im vergangenen Sommer wurden Vorwürfe gegen Lindemann laut. Mehrere Frauen warfen ihm sexuelle Übergriffe, teils unter Drogen, vor. Lindemann hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaft hat Ende August die Ermittlungen eingestellt, nachdem sie keine strafrechtliche Relevanz feststellte.
Keine Presse bei Lindemann-Konzert in Bamberg zugelassen
"Die große Anzahl übereinstimmender Berichte zeigt, dass das Ganze System hat", wird Mariella Feldmann, die Sprecherin von "Keine Bühne Bamberg", in einer Mitteilung des Bündnisses zitiert. Die Frauen hätten keine Chance auf eine "selbstbestimmte Verweigerung" gehabt. Sollte die Stadt Bamberg das Konzert zulassen, sei das nicht nur ein öffentlicher Schulterschluss mit Lindemann, sondern auch die fahrlässige Inkaufnahme von weiteren sexuellen Übergriffen. Die Stadt sei Eigentümerin der Brose-Arena und habe somit das Hausrecht.
Die verwies laut inFranken.de aber auf ihre Tochterfirma, die Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH. Diese sei sich der "besonderen Verantwortung" bewusst". Doch ein bloßer Verdacht gegen Lindemann biete keine rechtliche Grundlage, das Konzert abzusagen. Es werde aber keine Row Zero und auch keine Aftershow-Party geben. Wie bereits in anderen Städten sind auch beim Konzert in Bamberg keine Pressevertreter zugelassen, wie der Veranstalter inFranken.de bestätigte.
Lindemann geht 2024 mit Rammstein auf Tour
Im Oktober gab Rammstein – allen negativen Schlagzeilen zum Trotz – dann bekannt, dass die Band auch im kommenden Jahr wieder auf Tour durch Europa geht. In Deutschland spielt Rammstein im kommenden Jahr nur in drei Städten: Dresden, Gelsenkirchen und Frankfurt.