Haben Schmetterlinge eigentlich auch manchmal Schmetterlinge im Bauch? Gibt es unter Turteltauben solche, die total unromantisch sind? Geht dem Hahn das Gegacker seiner Hühner manchmal auf den Kamm? Mit der Liebe ist das ja so eine Sache. Vor allem, wenn wir menschliche Gefühle auf das Tierreich projizieren. Da wird gegockelt und gebalzt. Pinguin-Damen in der Antarktis erwarten von ihren Liebespartnern kleine Geschenke. Und zwar nicht irgendwelche, sondern: Steine. Nein, die müssen gar nicht funkeln, sondern werden als Nistmaterial benötigt.
Dabei geht es auf Wald und Wiese meist eher handfest zur Sache. Dachten wir jedenfalls. Und dann überrascht uns ausgerechnet ein Tier, dessen Dating-Gewohnheiten wir bislang eher als archaisch eingeschätzt hätten. Doch eine Studie aus Australien zeigt: Krokodile haben eine „Sprache der Liebe“.
Wissenschaftler schreiben Wörterbuch für Krokodile
Die Wissenschaftler haben beobachtet, dass Männchen unter anderem Wasser aus ihrer Nase spritzen, Zisch-Laute machen und Wasserblasen erzeugen, um ihre Angebetete zu beeindrucken. Dem ein oder anderen menschlichen Exemplar dürfte das aus dem letzten Freibad-Besuch bekannt vorkommen. Doch die australische Studienleiterin Sonnie Flores versichert glaubhaft: „Die Weibchen lieben es!“ Sie konnte offenbar einige heiße Flirts beobachten. Der Ökologe Ross Dwyer sagt: „Es ist fast so, als würden sie der Partnerin in ihrem Gehege vor der Paarung ein Liebeslied vorsingen.“
Die Erkenntnisse sollen zur Erstellung eines „Krokodilwörterbuchs“ beitragen. „Wir haben festgestellt, dass Krokodile wohl etwas sozialer und toleranter zueinander sind, als wir dachten“, sagte Flores. Selten dürfte das Sprichwort „harte Schale, weicher Kern“ besser zugetroffen haben.