Bei Disney+ muss der knauserige Fantastilliardär Dagobert Duck die Geschäfte übernommen haben. Und was das heißt, weiß nicht bloß sein Neffe Donald – inzwischen bekommen auch Bestandskunden des Streamingdienstes zunehmend eine Ahnung davon. Unter anderem der stern titelte zum neuen Abomodell: "33 Prozent Aufschlag oder schlechteres Bild". Bestandskunden müssten sich entscheiden. Aus Sicht von Erpel Dagobert (offizielle Berufsbeschreibung: "Er macht alles, was Taler bringt") ist ein solches Prinzip genial, vor allem längst nicht ausgereizt. Es bietet fantastilliarden Möglichkeiten, die sich Kundinnen und Kunden als größtmögliche Freiheiten verkaufen lassen.
Dann bleibt das Biest eben Biest!
Aktuell gibt es drei Abo-Varianten, die günstigste sieht Werbung vor und eine im Vergleich zu "Premium" schlechtere Bild- und Tonqualität. Aber bitte: Wer den König der Löwen nur als Pixelhaufen sehen mag, könnte dafür doch entsprechend weniger zahlen! Wer auf ein Happy End bei "Die Schöne und das Biest" verzichtet, noch weniger, bleibt das Biest eben Biest. Und noch ein wenig weniger zahlt, wer bei Taylor Swifts Konzertfilm "The Eras Tour" auf den Ton verzichtet. Der Kunde ist König, oder?
Das – nennen wir es Dagobert-Prinzip ("33 Prozent Aufschlag oder schlechteres Bild") – ließe sich auch auf die Politik übertragen. Hier allerdings als Methode des Druckausübe... – pardon – Anreize-Schaffens. Beispielsweise, um diese klotzig-klobigen Verbrenner-Autos aus Innenstädten zu verbannen. Ach, das soll im Herbst Realität in Paris werden, sagen Sie? Sechs Stunden Parken im Zentrum soll dann 225 Euro kosten? Mon Dieu! Wenn das nicht Dagobert Ducks Idee war!