Seit August dieses Jahres verzeichnet das Vereinigte Königreich einen hohen Anstieg an Durchfallerkrankungen. Auslöser ist der Darmparasit Kryptosporidium. Dessen Auswirkungen untersucht ein Bericht der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Eurosurveillance". Das Magazin beschäftigt sich mit der Überwachung, Prävention und Kontrolle von Infektionskrankheiten.
In dem Bericht heißt es, dass die meisten Ausbrüche in Verbindung mit privaten oder öffentlichen Wasser-Quellen, Schwimmbädern, Kontakt zu Tieren oder Lebensmittelkonsum stehen. Die ersten Ergebnisse könnten darauf hinweisen, dass Schwimmen, etwa in Pools, und Auslandsreisen zu dem Anstieg beitragen. Jedoch können weitere Verbreitungsquellen, wie etwa kontaminierte Lebensmittel, derzeit nicht als Quelle für die Verbreitung der Erkrankung ausgeschlossen werden, so der Bericht.
Durchfall-Welle in Großbritannien wohl durch Kryptosporidien ausgelöst
Kryptosporidien sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) weltweit verbreitet und lassen sich laut verschiedenen Studien bei zwei bis vier Prozent von Durchfall-Patienten nachweisen. Die Parasiten infizieren den Darm und verursachen Durchfall. Betroffene scheiden mit dem Kot sogenannte Oozysten aus, die auf andere Menschen übertragen werden können. Die Auswirkungen des Darmparasiten sind unterschiedlich. Sie können zu asymptomatischen Infektionen führen oder aber schwere Krankheitsbilder mit erheblichen wässrigen Durchfällen, die mit großen Flüssigkeitsverlusten einhergehen, auslösen. Weitere mögliche Symptome sind laut RKI Bauchschmerzen, Übelkeit, Fieber und Gewichtsverlust.
Die Schwere der Erkrankung hängt vom Grad der Immunschwäche ab. In besonders schweren Fällen kann eine Infektion mit Kryptosporidien zum Tod führen. Wer sich angesteckt hat, sollte sich oft und gründlich die Hände waschen und Schwimmbäder strikt meiden, so die Empfehlung des RKIs. Es sei empfehlenswert, mindestens 14 Tage lang nach Abklingen der Durchfall-Symptome nicht in Schwimmbädern oder Badegewässern Schwimmen zu gehen. Wie genau es in Großbritannien zu einem so großen Ausbruch kommen konnte, ist noch nicht geklärt.