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Diabetes
Diabetes-Risiko: So kann das Schmerzmittel Ibuprofen helfen
Ibuprofen kann Schmerzen lindern und gegen Entzündungen helfen, so viel ist bekannt. Nun legt eine Studie nahe, dass das Medikament das Diabetes-Risiko senkt.
ibuprofen.jpg       -  Ibuprofen ist eine Allzweckwaffe. Das Medikament könnte sogar das Diabetes-Risiko senken, wie nun eine Studie nahelegt.
Foto: Patrick Seeger, dpa (Symbolbild) | Ibuprofen ist eine Allzweckwaffe. Das Medikament könnte sogar das Diabetes-Risiko senken, wie nun eine Studie nahelegt.
Lukas von Hoyer
 |  aktualisiert: 05.04.2025 02:38 Uhr

Eine Packung Ibuprofen findet sich wohl in den meisten deutschen Haushalten. Das Mittel kann bei Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden - und ist damit so etwas wie eine Allzweckwaffe. Nun legt eine Studie nahe, dass Ibuprofen auch das Diabetes-Risiko senken kann. Dafür soll sich ein erstaunlicher Effekt verantwortlich zeigen.

Ibuprofen kann offenbar den Zuckerstoffwechsel beeinflussen

Ibuprofen greift nicht nur in den Entzündungs- und Schmerzprozess im Körper ein. Das Schmerzmittel kann auch den Zuckerstoffwechsel beeinträchtigen, wie eine Forschungsgruppe aus den USA herausgefunden haben will. Das Team von der Rutgers University kommt zu dem Schluss, dass Ibuprofen Rezeptoren hemmt, die für die Erkennung von Zucker zuständig sind und eine wichtige Aufgabe bei der Verarbeitung von Glukose übernehmen. Durch die Blockierung der Rezeptoren verändert sich die Wahrnehmung des Körpers bei der Verarbeitung von Zucker, erklärt Studienautor Paul Breslin.

„Um die innere Physiologie widerzuspiegeln, hemmen niedrige Konzentrationen von Ibuprofen, die den menschlichen Plasmaspiegeln nach einer typischen Dosis entsprechen, den süßen Geschmack und die orale Erkennung von Glukose bei Konzentrationen, die den postprandialen Plasmaglukosespiegeln nahe kommen“, heißt es in der Studie. Demnach reichen bereits handelsübliche Mengen des Wirkstoffs für den Effekt aus.

Die Probandinnen und Probanden, die ihren Mund mit Ibuprofen spülten, gaben an, süße Geschmäcker deutlich schwächer wahrzunehmen. Wegen dieses Effekts geht die Forschungsgruppe davon aus, dass der Wirkstoff nicht nur lokal im Mund wirkt, sondern auch systemisch. Das bedeutet, dass er den kompletten Zuckerstoffwechsel beeinflussen kann.

Auch interessant: Der Konsum von Softdrinks kann das Diabetes-Risiko erhöhen. Zudem gibt es derzeit eine Betrugsmasche, auf die Diabetes-Patienten nicht eingehen sollten.

Studie: Ibuprofen kann Diabetes-Risiko senken

In der Studie wird aus diesem Effekt eine interessante Schlussfolgerung gezogen. „Die langfristige Einnahme von Ibuprofen wird mit einer erhaltenen Stoffwechselfunktion und einem geringeren Risiko für Stoffwechselkrankheiten wie Alzheimer, Diabetes und Dickdarmkrebs in Verbindung gebracht“, schreiben die Autoren: „Zusätzlich zu den entzündungshemmenden Eigenschaften von Ibuprofen stellen wir hier einen neuen Weg vor, der dazu beitragen könnte, die Zusammenhänge zwischen Stoffwechselfunktion und der Einnahme von Ibuprofen zu erklären.“

Schon zuvor hatten Studien die Einnahme von Ibuprofen mit einem geringeren Risiko für eine Diabetes-Erkrankung in Verbindung gebracht. Die aktuelle Studie liefert mit der Hemmung der Süß-Rezeptoren nun eine mögliche Erklärung. Es handelt sich allerdings um eine Grundlagenstudie. Erst, wenn weitere Studien und klinische Untersuchungen den Effekt von Ibuprofen bestätigen, könnte darüber nachgedacht werden, inwiefern das Medikament vorbeugend gegen Diabetes eingesetzt werden könnte.

Wichtig: Die Ergebnisse der Studie bedeuten nicht, dass Sie Ibuprofen nun ohne Schmerzen oder Entzündungen einnehmen sollten, um Diabetes vorzubeugen. Falls Sie Fragen rund um das Schmerzmittel und dessen Dosierung haben, sollten Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt wenden.

 
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