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Berlin/Düsseldorf
Deutschlandticket: Gibt es einen Rabatt für Jobtickets?
Bald soll das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat kommen. Es soll vor allem Pendler zum Umsteigen auf Busse und Bahnen bewegen, dazu könnte es Anreize geben.
Regionalbahn       -  Ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro im Monat für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr ist geplant.
Foto: Jonas Walzberg, dpa (Symbolbild) | Ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro im Monat für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr ist geplant.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:28 Uhr

Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat soll kommen – wann und wie genau ist allerdings noch nicht ganz klar. Immer wieder kam auch die Frage nach Rabatten auf. Jetzt ist eine Ermäßigung auf Jobtickets im Gespräch. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder sagte der Deutschen Presse-Agentur, Bund und Länder diskutierten für Jobtickets derzeit eine eigene Regelung. 

Firmen könnten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Ticket dann vergünstigt anbieten, wenn sie sich an den Kosten beteiligen. "Das wäre hochattraktiv für Firmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagte Krischer. "Über weitere Rabatte etwa für Studierende und Azubis beim Deutschlandticket entscheiden allein die Länder, die die Kosten dann auch selbst übernehmen müssen."

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) befürwortete einen Rabatt auf das 49-Euro-Ticket für Arbeitgeber beim Kauf bestimmter Kontingente. "Das Jobticket gehört im ÖPNV zu den am meisten verkauften Tickets, aktuell haben wir mehrere Millionen Abonnentinnen und Abonnenten in diesem Segment", teilte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff auf Anfrage mit. "Aber es gibt noch großes Potenzial, um neue Fahrgäste beziehungsweise Arbeitgeber dafür zu gewinnen." Alles, was das Deutschland-Ticket als Jobticket attraktiver mache, helfe.

Deutschlandticket: Wie könnte Rabatt auf Jobticket aussehen?

Es könnte einen Rabatt je nach Anzahl der bestellten Jobtickets für Arbeitgeber geben. Die Ermäßigung könnten diese dann an ihre Beschäftigten weitergeben. Die Hoffnung ist, dass durch die Vergünstigung die Nachfrage steigt und die Einnahmeausfälle dadurch zumindest zum Teil kompensiert werden. Eine Frage blieb aber zunächst offen: Wer finanziert den Rabatt? In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe wollen Bund und Länder am Freitag darüber beraten.

Start des Deutschlandtickets noch immer unklar

"Ich hätte mir einen Start des Deutschlandtickets zum 1. April gewünscht", sagte Krischer. "Das wird aber nicht klappen, weil das Gesetzgebungsverfahren und die EU-Genehmigungsfrage Zeit brauchen." Daher werde es nun wahrscheinlich der 1. Mai. Doch auch dieser Termin ist noch nicht sicher, wie Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) in der vergangenen Woche bekannt gab. "Für den termingerechten Start zum 1. Mai 2023 brauchen wir aber mehr Kompromisse und Solidarität – und einen Bundesminister, der nicht die Umsetzung blockiert", sagte die Bremer Senatorin Schaefer nach einem Arbeitstreffen am vergangenen Freitag.

49-Euro-Ticket soll auf Neun-Euro-Ticket folgen

Das 49-Euro-Ticket soll der Nachfolger des Neun-Euro-Tickets, das im vergangenen Sommer verkauft wurde, werden. Das 49-Euro-Ticket wird in einem Abonnement angeboten. Die Fahrkarte wird in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs Gültigkeit besitzen. Das gilt vor allem für Straßenbahnen, Busse, Regionalbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen. Fernzüge der Deutschen Bahn, wie ICE und IC, können mit dem 49-Euro-Ticket nicht genutzt werden. Das gilt auch für Fernzüge von privaten Wettbewerbern. Ebenfalls vom neuen Ticket ausgeschlossen werden Fernbusse und private Mobilitätsangebote wie Taxis sein.

Krischer sagte mit Blick auf das 49-Euro-Ticket: "Das Deutschlandticket ist eine kleine Revolution, es wird die kompletten Tarifstrukturen überall in Deutschland verändern. Das, was wir bisher gesehen haben, wird es in der Form nicht mehr geben. Der ÖPNV wird für viele Menschen attraktiver, die ihn bisher wegen zu komplexer Tarifstrukturen und hohen Preisen nicht nutzen. Eine zweistellige Millionenzahl verkaufter Deutschlandtickets wäre sicher ein Erfolg."

Noch hat der Verkauf des 49-Euro-Tickets nicht begonnen. Der Verkaufsstart wird wohl im Frühjahr sein. Es ist jedoch schon möglich, das Ticket vorzubestellen. Dafür gibt es derzeit zwei Optionen: die Deutschlandticket-App und der Online-Shop des Eisenbahnunternehmens Transdev. Wie schon beim Vorgänger, dem Neun-Euro-Ticket, wird das Deutschlandticket künftig auch über den DB Navigator der Deutschen Bahn verfügbar sein. Der Kauf wird auch über viele Apps von regionalen Verkehrsbetrieben möglich sein.

Söder verspricht 29-Euro-Ticket für Schüler, Studierende und Azubis

29 statt 49 Euro könnte das Deutschlandticket ab dem nächsten Wintersemester für Bayerns Schüler, Studierende und Azubis kosten. Das stellt zumindest CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder am vergangenen Mittwoch in seiner Grundsatzrede bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Aussicht. Laut Teilnehmern der internen Sitzung bezeichnete Söder das 29-Euro-Ticket als "sinnvolle Ergänzung" zum 49-Euro-Ticket. Details zu dem günstigeren Ticket für Schüler, Studierende und Azubis sind bislang nicht bekannt. (mit dpa)

 
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